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Der erste Bürgermeister der neuen Gemeinde

Lesedauer: 3 Minuten

Bernhard Himmelsbach war einst jüngster Rathauschef in Südbaden

Bernhard Himmelsbach, Jahrgang 1940, schrieb Geschichte als erster Bürgermeister der neuformierten Gemeinde Schuttertal, die 1974 aus den früher eigenständigen Gemeinden Schuttertal, Dörlinbach und Schweighausen hervorging. Dieser Schritt war Teil einer umfassenden Gemeindereform, die im Ortenaukreis stattfand.

Januar 2004: Bernhard Himmelsbach verkündet seinen Rückzug aus der kommunalen Politik. Er war von 1974 bis 2004 Bürgermeister der Gesamtgemeinde Schuttertal.
Himmelsbach war bereits vor der Reform ein erfahrener Politiker. Mit nur 27 Jahren wurde er 1967 zum Bürgermeister der Gemeinde Schuttertal gewählt und war damit der jüngste Rathauschef in ganz Südbaden. Sein Aufstieg kam überraschend, als sein Vorgänger unerwartet zurücktrat. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte Himmelsbach viele politische Ämter inne, darunter ein Mandat im Kreistag des Ortenaukreises, dem er seit 1971 angehörte.
Juni 1994: Bernhard Himmelsbach Bürgermeister der Gesamtgemeinde Schuttertal. Er war von 1974 bis 2004 Rathauschef in Dörlinbach.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Bernhard Himmelsbachs letzte Amtshandlung im Juni 2004: Eröffnung der ersten Gewerbeschau in der Turn- und Festhalle in Dörlinbach.
Seine Amtszeit als Bürgermeister der neuen Gesamtgemeinde Schuttertal von 1974 bis Juni 2004 wurde von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Die enge Wahl gegen Horst Griesbaum, den Bürgermeister von Schweighausen, mit nur 51 zu 49 Prozent, stellte den ersten großen Test seiner Karriere dar. Trotz dieser knappen Entscheidung, erzielte Himmelsbach bei den nachfolgenden Bürgermeisterwahlen 1982, 1990 und 1998 stets Ergebnisse von über 90 Prozent.
Meilensteine seiner Amtszeit
Zu den größten Herausforderungen, die Himmelsbach während seiner Amtszeit meisterte, gehörten die Vorbereitung der Gemeindereform und der Bau zweier Festhallen in Dörlinbach und Schweighausen. Diese Projekte waren nicht nur praktisch, sondern auch symbolisch für die Vereinigung der drei Gemeinden. Darüber hinaus initiierte er bedeutende Verbesserungen in der Infrastruktur, wie den Ausbau der Abwasserbeseitigung und die Verbesserung der Wasserversorgung durch neue Hochbehälter und Quellen. Ein weiteres bedeutsames Ziel war die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen drei Ortsteilen. Dazu zählte auch die Gründung einer Gesamtfeuerwehr sowie der Aufbau eines gemeinsamen Bauhofs und einer Leichenhalle. Für seine Verdienste um die Feuerwehr erhielt Himmelsbach 1996 die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille.
Ehrenamtliches Engagement
Bernhard Himmelsbach ist nicht nur als Bürgermeister aktiv gewesen, sondern hat sich auch in zahlreichen Ehrenämtern engagiert. Von 1964 bis 2017 war er zum Beispiel Vorsitzender des TV Schuttertal und maßgeblich an der Gründung der Nachbarschaftshilfe Schuttertal beteiligt. Mit 33 Jahren im Kreistag hinterlässt er ein bemerkenswertes Erbe in der regionalen Politik. Sein Rückzug aus der Kommunalpolitik im Jahr 2004 kam für viele überraschend, da er zu diesem Zeitpunkt der dienstälteste Bürgermeister der Ortenau und einer der dienstältesten in ganz Baden-Württemberg war. Himmelsbach begründete seinen Rücktritt mit gesundheitlichen Bedenken und dem Wunsch, frischen Wind in die Gemeindepolitik zu bringen. Bernhard Himmelsbach wird als prägende Figur in der Geschichte der neuen Gemeinde Schuttertal in Erinnerung bleiben. Seine kraftvolle Vision und unermüdliche Arbeit haben dazu beigetragen, eine nachhaltige Grundlage für die Entwicklung der Gemeinde zu schaffen, und zeigen, wie wichtig engagierte Politiker für das Wohl ihrer Gemeinschaft sind.

Veröffentlicht am 28. Juli 2023 / red

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