Schwester Maria Engelind Singler
Ein Leben für die Familien- und Krankenpflege
Neun junge Frauen aus Dörlinbach traten dem Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern bei. Unter ihnen auch die beiden Geschwister Theresia Singler (1927 bis 2022) und Franziska Singler (Jahrgang 1931). Theresia Singler hieß nach ihrem Eintritt in die Gemeinschaft Schwester Maria Engelind, sie verstarb erst vor Kurzem auf der Liebfrauenhöhe bei Rottenburg am Neckar. Aus Franziska Singler wurde Schwester Maria Helmtraude, die heute noch mit über 90 Jahren bei Nesselwang aktiv ist.
Sie erlernte auf eigenen Wunsch in Rottweil die Krankenpflege. Nach den zwei Jahren in Rottweil widmete sich Schwester Englind nur noch der Familien- und Krankenpflege. Die längste Zeit verbrachte sie sie mit insgesamt 21 Dienstjahren in Stuttgart-Bad Canstatt. Zwischendurch übernahm sie allerdings auch mal kurzzeitige Vertretungen in Oberndorf und Baden-Baden. Weitere sechs Jahre war Schwester Engelind in Endingen am Kaiserstuhl, bevor sie dann im Jahre 1986 als einzige hauptamtliche Fachkraft zum ambulanten Krankenpflegeverein nach Nesselwang kam. Dort war sie für die Betreuung der alten und kranken Menschen verantwortlich. Rückblickend auf ihre Wirkungsorte meinte sie einmal, dass es am schönsten es in Endingen gewesen sei. Dort habe sie nach den vielen Jahren in der Großstadt Stuttgart eine angenehme Pfarrei in ländlicher Umgebung gehabt. Sichtlich wohl fühlte sie sich auch in Nesselwang, ihrer letzten Wirkungsstätte. Bei der Ordensverleihung betonte die gebürtige Dörlinbacherin noch einmal, dass sie diese Arbeit gern tue. „Und ich werde diese Arbeit trotz meines Alters auch weiterhin machen, solange es irgendwie geht, ich die Kraft dazu habe und so Gott will für den ambulanten Krankenpflegedienst in Nesselwang tätig sein.“ Schwester Englind war damals 68 Jahre alt.
Abgesehen von ihrer Tätigkeit und ihren Wirkungskreisen, Schwester Englind, die auf dem Jägertonihof aufwuchs, kam immer wieder gerne auf Heimaturlaub nach Dörlinbach zurück. In Gesprächen erinnerte sie sich auch immer gerne an jene Zeit zurück, die ihr späteres Leben nachhaltig prägen sollte. Nämlich jene Zeit, als sich unter Pfarrer Josef Schmid (1900 bis 1975) im Ort Schönstätter Jugendgruppen bildeten. Pfarrer Schmid brachte damals in die Gruppenstunden immer wieder Lesestoff von der Schönstattbewegung mit und entsprechende Vorträge wurden abgehalten. Zudem waren zu jener Zeit auch schon zwei junge Frauen aus Dörlinbach dem Orden als Marienschwestern beigetreten. Dies alles hat letztlich auch die damals noch bürgerliche Theresia Singler bewegt, diesen Weg, den Weg als Marienschwester zu gehen. Und nicht nur sie. Auch ihre jüngere Schwester Franziska entschied sich Mitte der 1950er-Jahre zu diesem Schritt. Sie war als Schwester M. Helmtraude unter anderem in Wochenwange bei Ravensburg tätig und ist heute mit 91 Jahren in Nesselwang, wo auch Schwester M. Englind bis vor Kurzem ihren Lebensabend verbrachte. Mehr zu Dörlinbachs junge Frauen, die in das Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern oder in einen anderen Orden eingetreten sind gibt es unter Blog-Beitrag „Ordensschwestern aus Dörlinbach“ vom 12. Juli 2021.
Veröffentlicht am 15. April 2022 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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