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Das Geheimnis der wechselnden Namen

Lesedauer: 3 Minuten

Derrlebach klingt fast wie ein Ort aus einem Zauberbuch

Emma und ihre besten Freunde Klara, Anna, Mari und Max sind mal wieder bei Onkel Fritz. Sie sind ganz aufgeregt, denn heute würden sie endlich die Geschichte über die vielen Namen ihres Dorfes erfahren. Onkel Fritz hatte nämlich versprochen, ihnen alles darüber zu erzählen!

Emma entdeckt das Geheimnis der wechselnden Namen
„Hast du schon gehört? In Dörlinbach gab es früher ganz viele verschiedene Namen!“, ruft Emma begeistert. Sie und ihre Freunde hatten im Dorf nachgefragt und erfuhren, dass man Dörlinbach auch „Dörlibach“ oder „Dörlebach“ nannte. Aber was bedeuteten diese unterschiedlichen Schreibweisen?
Emma entdeckt das Geheimnis der wechselnden Namen
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Emma entdeckt ...
Onkel Fritz setzt sich mit den Kindern um einen großen Tisch und blättert in einem alten Buch. „Wisst ihr, es gibt sogar eine Urkunde von Papst Honorius III. aus dem Jahr 1225, in der unser Dorf ‚Derlunbac‘ genannt wird.“ Emma und ihre Freunde staunten. „Das ist ja spannend!“ „Und weißt du, was noch lustig ist?“, sagt Onkel Fritz mit einem Augenzwinkern. „In einer weiteren uralten Quelle wird von ‚Derlinbach‘ berichtet – aber nur ein paar Jahre später.“ Die Kinder lachen. „Könnte es sein, dass die Leute damals einfach Spaß daran hatten, ihren Ort immer wieder anders zu nennen?“ „Ja, und mehr noch!“, fuhr Emmas Onkel fort. „Im Jahr 1451 hieß es plötzlich ‚Terlenbach‘ und in den Jahren danach sogar einmal ‚Derrlebach‘ – mit einem doppelten ‚r‘ – ist das nicht komisch?!“ Emma kichert. „Derrlebach klingt fast wie ein Ort aus einem Zauberbuch!“ „Aber das ist noch nicht alles“, fügt Onkel Fritz hinzu. „Im 19. Jahrhundert hat sich die offizielle Schreibweise auf ‚Dörlinbach‘ festgelegt. Doch im Dialekt sagen die Leute immer noch die lustigen Namen, die ihr gehört habt. ‚Dörlebach‘ hat zum Beispiel der berühmte Wilhelm Fischer geprägt, der viele Geschichten über unser Dorf geschrieben hat.“ Klara klatscht in die Hände. „Ich liebe Geschichten!“ „Er hat sogar ein Heimatlied geschrieben!“, erinnert sich Max. „Es heißt ‚Jo, dört isch mini Heimet‘ und handelt von unserem schönen Schuttertal!“ „Ja, genau! Das spielt eine große Rolle in unserer Dorfgeschichte“, nickt Onkel Fritz. Die Kinder sind ganz in ihre Gedanken vertieft, als Onkel Fritz ihnen noch einen weiteren Namen offenbart: „Wusstet ihr, dass wir auch als ‚Brunnendorf‘ bekannt sind? Ja, seit 1995 haben wir diesen besonderen Namen, weil es hier so viele Brunnen gibt!“ „Wow! Das sind eine Menge Namen!“, ruft Anna begeistert. „Wenn ich sie richtig aufzählen kann, werde ich sicher zur besten Geschichtenerzählerin!“ „Na dann, mach mal!“ fordert Emma sie auf. Und mit viel Spaß zählen sie gemeinsam alle Namen auf: „Tarilobach, Derlunbac, Doerlinbach, Derlinbach, Terlenbach, Terlibach, Derrlebach, Dörlibach, Dörlebach, Derlebach, Bremmedörfli Derlerbach, Bremmedorf und Brunnendorf Dörlinbach!“ „Aber was ist das mit ‚Tarilobach‘?“ fragt Max neugierig. „Den Namen haben wir noch nicht besprochen!“ Emma grinst. „Das ist ein Geheimnis in Verbindung mit dem Wappen! Ich glaube, hätte man das Wappen richtig übersetzt, würde unser Dorf am Ende ‚Tarilobach‘ heißen!“ Onkel Fritz lacht wieder. „Wisst ihr was? Die vielen Namen zeigen, wie lebendig und abwechslungsreich unsere Geschichte ist. Und auch wenn die Namen sich ändern, bleibt eines immer gleich: unser Heimatgefühl.“ Emma und ihre Freunde hören weiter den Geschichten von Onkel Fritz zu und träumen von künftigen Abenteuern in ihrem bunten Brunnendorf Dörlinbach. Und jeder neue Name, den sie hören, macht ihre Entdeckungsreise nur noch spannender.

Veröffentlicht am 15. August 2024 / Emma und ihre Freunde

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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