In eigener Sache (August 2023)
In 17 Monaten startet das Jubiläumsjahr mit dem Neujahrslied
Die Urlaubs- und Ferienzeit beginnt in diesen Tagen. Wir wünschen euch allen eine tolle Zeit – ob zuhause oder in der Ferne. Denen die verreisen: Passt gut auf euch auf und kommt gesund zurück! Wir von der Redaktion werden derweil weiter Erinnerungen und Fakten sammeln, um euch auch in der Urlaubs- und Ferienzeit mit neuen Geschichten und Fotos zum bevorstehenden Dorfjubiläum zu erfreuen.
Das Interesse an dem Brauch ließ in den 1960er-Jahren merklich nach. Mitte der 1970er-Jahre ließen insbesondere die Katholische Junge Gemeinde (KJG) und der Musikverein den Brauch wieder aufleben. Auch junge Frauen gingen fortan mit auf die Tour. Trotz des erneuten Aufflammens wurde das Neujahrsansingen in Dörlinbach um die Jahrtausendwende kaum noch praktiziert. Doch nun endlich soll das Dörlinbacher Neujahrslied wieder in Erinnerung gerufen werden. Damit der Brauch des Neujahrsansingens aber nach dem Jubiläumsjahr nicht gleich wieder abebbt, wurde die Idee geboren, die Bevölkerung künftig zu den Jahreswechsel zum gemeinsamen Singen ins Dorf einzuladen. Verbunden mit einem Umtrunk, organisiert von der Gemeinde oder der Vereinsgemeinschaft, so der Vorschlag. Ob danach sich aus privaten Kreisen oder Vereinen einzelne Gruppen bilden, die wie früher von Haus zu Haus ziehen, lässt man offen. Der Hauptaugenmerk soll künftig auf das gemeinsame Singen in der Dorfmitte gelegt werden. Ende dieses Jahres kommt es somit zu einer Vor-Premiere. Bis dahin sollen Text und Melodie möglichst auch jenen vertraut gemacht werden, die aufgrund ihres Alters vielleicht noch nie mit dem Neujahrslied in Berührung kamen oder bislang einfach kein Interesse für diesen alten Brauch zeigten. Doch welcher Text soll es denn sein? Bei der Zusammenkunft im Dörlinbacher Rathaus war man sich mehrheitlich einig, dass kein Weg an der Originalversion vorbeiführt. Der Text wurde immer wieder einmal in den lokalen Medien veröffentlicht und ist unter anderem auch im 1995 erschienen Dörlinbacher Heimatbuch abgedruckt. Aber ob sich es dabei tatsächlich um den Originaltext handelt, ist nicht gesichert. Es ist zumindest jener Text, der sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt hat. Diesen vermeintlichen Originaltext haben wir schon einmal in den Blog-Beiträgen „Dörlinbacher Neujahrslied“ vom 15. Januar 2021 und „Gedichte und Lieder“ vom 3. März 2022 auf dieser Internetplattform veröffentlicht. Übrigens auch die abgewandelte Version, die wir in der Lieder-Sammlung „De Hans im Schnoogeloch – Alemannische Lieder“ aus dem Jahre 1982 gefunden haben. In dieser Version ist die Strophe mit den „Dienstboten“ nicht erwähnt. Wollte man vielleicht den Text der Neuzeit anpassen? Mit einem entsprechenden Vermerk hätte man den Text durchaus belassen können, zumal die „Dienstboten“-Strophe in der Regel nur auf Bauernhöfen gesungen wurde, wo Mägde oder Knechte arbeiteten. Vielleicht waren aber auch jene, die das Dörlinbacher Neujahrslied in die Lieder-Sammlung aufnahmen, nicht textsicher. Ungewöhnlich auch, dass der Strophe für die „Kinder“ zwei weitere Strophen mit „Söhnen“ und „Töchtern“ vorgeschoben wurde. Wenn es sich auch nur um Nuancen handelt, es gibt zudem einige Abweichungen vom Originaltext. So heißt es beispielsweise im Original: „Wir wollen Euch alle begrüßen und Euch das Neujahr anschießen.“ In der Alemannischen-Lieder-Sammlung heißt es hingegen: „Wir wollen euch alle erfreuen und euch das Neujahr ansingen.“ Aus „Wir wollen das alte Jahr schließen und treten mit Freude ins neue“ wurde „Wir wollen das alte Jahr schließen und euch das neue anschießen.“ Und aus „Viel Glück und viel Segen in diesem Neujahr“ wurde „Viel Glück und viel Segen in dieses Neujahr“. Egal wie, beide Versionen haben wir noch einmal der Galerie dieses August-Info-Blogs beigefügt. Ebenso separat die Noten, deren Untertext allerdings leicht dem Original abweicht.
Veröffentlicht am 1. August 2023 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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