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Sport als Brücke der Integration

Lesedauer: 3 Minuten

Die Geschichte von Benjamin Meßner und H.O.P.E.

Benjamin Meßner (Jahrgang 1988), aufgewachsen hier in Dörlinbach, hat sich in Köln auf eine außergewöhnliche Reise begeben. Im Jahre 2015 gründete er eine Fußballmannschaft, die mehr als nur ein Team ist – sie ist ein Symbol für Hoffnung (Hope), Chancen (Opportunity), Frieden (Peace) und Mitgefühl (Empathy).

Das „H.O.P.E.“-Team mit Gründer und Trainer Benjamin Meßner (rechts). Durch Fußball den Menschen Hoffnung schenken, so die Intention Meßners.
Unter dem Namen „H.O.P.E.“ kombiniert die Mannschaft Sport mit den dringend benötigten sozialen Werten, die viele Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat suchen. Die Spieler von H.O.P.E. stammen aus Ländern wie Syrien, Nigeria, Iran und Kosovo, und einige sind direkt aus Krieg und Verfolgung geflohen. Sie lebten in Flüchtlingsunterkünften in Köln, wo ihre Geschichten oft von Verlust und Hoffnungslosigkeit geprägt waren.
2015 gründete der ehemalige Dörlinbacher Benjamin Meßner (Jahrgang 1988) in Köln eine Fußballmannschaft, die mehr als nur ein Team ist.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Lebensraum Natur Doerlinbach
Für Benjamin Meßner, der an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert hat, war klar: „Sport ist ideal, um Kontakte zu knüpfen und Vorurteile abzubauen.“ Hier setzt sein Ansatz an: Die Jungs werden als Fußballer wahrgenommen und nicht als Flüchtlinge. Diese Perspektivänderung ist essenziell, um die Barrieren zwischen den Kulturen zu überwinden. Schon bald nach der Gründung trat das Team zu Freundschaftsspielen an, darunter gegen Lokalgrößen wie Fortuna und Viktoria Köln. Das Team entwickelte sich rasch weiter und durfte schon nach wenigen Monaten als zweite Mannschaft für die Spielvereinigung Arminia 09 Köln in der Kreisliga D antreten. Diese Möglichkeiten eröffneten den Spielern nicht nur die Chance, ihr sportliches Talent zu zeigen, sondern auch, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren.
„Da muss ich helfen“
Meßners Engagement ist nicht durch Zufall entstanden. Er brachte bereits Erfahrungen aus anderen Projekten mit, etwa einem Sportangebot für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Köln-Weiden. Dort wurde er mit den extrem schwierigen Lebensbedingungen von Flüchtlingen konfrontiert. „Da muss ich helfen“, dachte er und entwickelte die Idee, durch den Fußball den Menschen Hoffnung zu schenken, dass eine Integration in Deutschland möglich ist. Das H.O.P.E.-Team umfasst mittlerweile auch deutsche Spieler, denn Meßner glaubt fest daran, dass gemeinsame sportliche Aktivitäten die besten Voraussetzungen schaffen, um Verständnis und Freundschaften über kulturelle Grenzen hinweg zu fördern. An einem zentralen Ort in Köln-Zollstock trainieren und spielen die Teams, und die Verbindung zu weiteren Organisationen wie „Rhein-Flanke Köln“ hat das Projekt nachhaltig gestärkt. Nachdem Meßner dort Vollzeit in der Flüchtlingshilfe arbeitete, konnte er seine Vision eines integrativen Fußballprojekts weiterverfolgen.
Fußball als Türöffner in unsere Gesellschaft
Eine der ersten aufregenden Gelegenheiten für Meßner und einige seine Spieler war der Besuch in Brüssel, eingeladen von der EU-Kommission zur „European Week of Sport“. Dort präsentierten sie ihr Projekt und ließen die Medien an ihren Erfahrungen teilhaben. Für viele Spieler ist das Fußballteam nicht nur eine sportliche Gemeinschaft, sondern eine neue Familie. Es bietet ihnen einen sicheren Raum, in dem sie Lebensfreude erleben können und gleichzeitig Vertrauen aufbauen. „Fußball bedeutet Lebensfreude. Das gemeinsame Spiel schafft Vertrauen und ist der perfekte Türöffner in unsere Gesellschaft. Fußball baut Brücken und verbindet Menschen“, so Meßner. Sein Projekt ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Sport nicht nur Leidenschaft und Teamgeist fördert, sondern auch als kraftvolles Werkzeug der Integration dient. Benjamin Meßner beweist, dass die einfache Liebe zum Spiel tiefere Bedeutungen und Chancen eröffnen kann – für alle Beteiligten.

Veröffentlicht am 24. Dezember 2022 / red

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