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Storchenkunde bei Onkel Fritz

Lesedauer: 3 Minuten

Aladin, Angela und ihre Storchenkinder

Emma war mal wieder bei Onkel Fritz zu Besuch. „Onkel Fritz, weißt du was?“, erzählte sie aufgeregt, „In den letzten Tagen sind ganz viele Störche auf den Wiesen rund um Dörlinbach herumgeflogen! Manche haben sogar hier im Ort übernachtet – auf dem Kirchendach, dem Rathaus, dem alten Gasthaus „Zum Löwen“, der alten Bäckerei und natürlich auf dem Fabrikdach, wo unser Storchennest ist!“
Emma entdeckt die Störche
Onkel Fritz nickte lächelnd. „Ja, Emma, ich habe die Störche auch genau beobachtet. Aber weißt du, was mich gewundert hat? Die beiden Jungstörche auf der G5-Antenne haben ganz schön lange gebraucht, bis sie mit einer Gruppe nach Süden geflogen sind. Einmal waren sie fast weg, aber schon am nächsten Tag waren sie wieder da und ließen sich weiter von ihren Eltern, Aladin und Angela, füttern.“ Emma staunte. „Das ist ja komisch! Die Jungstörche sind doch schon groß, warum füttern die Eltern sie denn noch?“
Emma entdeckt die Störche
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Emma entdeckt die Störche
„Genau das habe ich mich auch gefragt“, sagte Onkel Fritz. „Aladin und Angela waren ganz schön fürsorglich. Abends, wenn sie auf dem Kirchendach zum Schlafen niederließen, schrien die Jungen auf dem Nest und warteten geduldig, bis ein Elternteil losflog, um Futter zu holen. Vielleicht waren die Eltern extra vorsichtig, weil sie im letzten Jahr Pech mit ihren Jungen hatten.“ Emma nickte nachdenklich. „Aber jetzt sind die Jungen doch endlich ausgeflogen, oder?“
Hurra, die Storchenkinder sind weg!
„Ja! Am Sonntag vor einer Woche haben sie sich endlich einer Fluggemeinschaft angeschlossen und sind in Richtung Süden losgezogen. Und Aladin und Angela? Die sind abends in ihren wieder frei gewordenen Horst zurückgekommen und haben ganz laut geklappert – so als wollten sie sagen: ‚Hurra, unsere Kinder sind jetzt groß!‘“ Emma lachte. „Hoffentlich kommen sie nicht wieder zurück!“ Onkel Fritz zwinkerte: „Keine Sorge, Emma. Seitdem sind schon fünf Tage und Nächte vergangen – die sind wirklich weg!“
Emma staunt
Dann erzählte Onkel Fritz Emma noch ein spannendes Geheimnis: „Hast du bemerkt, dass die Beine der Störche manchmal weiß aussehen? Das liegt daran, dass sie auf ihre Beine koten, um sich abzukühlen! Das nennt man Urohidrosis – eine ganz besondere natürliche Klimaanlage.“ Emma machte große Augen. „Echt jetzt? Das ist ja lustig!“ „Ja, und weißt du was? Die Jungstörche kommen meistens erst in zwei oder drei Jahren wieder zurück – wenn überhaupt. Aber die Eltern, Aladin und Angela, kommen ganz bestimmt wieder. Störche sind nämlich sehr ortstreu. Obwohl sie letztes Jahr Pech hatten und ihr Nest auf der Antenne weg war, haben sie einfach ein neues gebaut – noch größer und schöner!“ Emma staunte. „Wow, so ein Nest ist bestimmt ganz schön schwer!“ „Das stimmt“, sagte Onkel Fritz. „Manche Nester wiegen sogar bis zu 500 Kilo oder mehr! Manchmal müssen Strommasten sogar von solchen schweren Nestern befreit werden, die durchaus auch bis zu einer Tonne wiegen können, weil die Störche jedes Jahr daran bauen.“

Aladin und Angela – ein starkes Team!

Zum Schluss lächelte Onkel Fritz Emma an: „Genieße die letzten Tage, um Aladin und Angela zu beobachten. Bald fliegen sie nämlich auch wieder in den Süden. Und weißt du was? Die Storchenpaare fliegen meistens in verschiedenen Gruppen und treffen sich erst wieder hier bei uns. Wenn einer zu spät zurückkommt, sucht sich der andere einen neuen Partner. Hoffentlich passiert das unserem Aladin und unserer Angela nicht!“ Emma seufzte: „Das wäre ja traurig!“ Onkel Fritz lachte: „Keine Sorge, Emma. Die beiden sind ein starkes Team!“

Veröffentlicht am 10. August 2025 / Emma und ihre Freunde

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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