Farbtupfer unter der Dorfbevölkerung – Folge 1
Drei Kurz-Porträts von Dorforiginalen
Beginnen wir mit Hermann Fischer, der sich seinen Platz unter den Dorforiginalen redlich verdient hat. Der „alde Fischer“, wie er im Ort liebevoll genannt wurde, war ein wahrer Schalk, dessen Witz und Humor bis heute viele im Dorf noch immer zum Schmunzeln bringen. Er brachte Leben in den Alltag, sei es bei einem Plausch im Wirtshaus, auf der Ruhebank vor seinem Haus oder beim Nachbarn. Seine Anekdoten und Geschichten haben wir teilweise schon auf dieser Plattform digital verewigt: In der Reihe „Derlebacher G’schichtle“ findet man ihn in den Folgen „Mit Fahrrad und Nachthemd ins Gefängnis“ vom 6. Februar 2022 sowie „Schalk und Witzeerzähler bis ins hohe Alter“ vom 12. Februar 2022. Nicht zuletzt haben wir ihm einen ganz eigenen Blog-Beitrag gewidmet: „Ein Dorforiginal des 20. Jahrhunderts“ vom 20. Februar 2022.
Beim Blick auf unsere Dorforiginale, dürfen wir Josef Billharz nicht vergessen. 1957 wurde er zum ersten Mal zum Bürgermeister von Dörlinbach gewählt und hinterließ in dieser Funktion deutliche Spuren im Dorfleben. Billharz war keine graue Maus. Er engagierte sich in beinahe jedem Verein und war Gründungsmitglied des Verkehrsvereins. Auch im Männergesangverein sang er mit. Über Jahrzehnte hinweg war er zudem ein sogenannter „Dorfschreiber“ – als freier Mitarbeiter der Lahrer Zeitung und der Badischen Zeitung brachte er lokale Geschichten und Ereignisse zu Papier. Weitere spannende Einblicke in sein Leben findet ihr in unserem Blog-Beitrag „Der letzte Rathauschef im eigenständigen Dörlinbach“ vom 18. Oktober 2022.
Bernhard Engel (1951 bis 2024)
Der letzte Persönlichkeit in unserem ersten Teil ist Bernhard Engel, der besonders in seinen späteren Jahren zum Dorforiginal wurde. Während der „alde Fischer“ seine Geschichten oft im Wirtshaus am Stammtisch erzählte, saß Bernhard Engel an der Fensterbank seines Wohnhauses („s’ Moritze Hus“) und plauderte munter mit Passanten und Wanderern. Tag für Tag begegnete man ihm, und kaum jemand konnte sich seinen fesselnden Erzählungen entziehen. Mit seiner einzigartigen Art das Dorfleben durchs Fenster zu erklären, hinterlässt er eine Lücke im Ort. Mehr über diesen „Geschichtenerzähler“ könnt ihr in den Beiträgen „Der Fenstergucker“ vom 16. Dezember 2023 und „Leb’ wohl, Bernhard!“ vom 15. April 2024 erfahren.
Veröffentlicht am 22. Dezember 2024 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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