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Die Zunftstube

Lesedauer: 3 Minuten

"Bremmeguugi" inzwischen Bleibe für zwei Zünfte

Bereits sechs Jahre nach der Gründung der „Bremsdorfer Narrenzunft“ (BNZ) konnte der Verein seine eigene Zunftstube verwirklichen. Und zwar im Dachgeschoss des alten Schulhauses. Doch wie soll der neue Zunftraum heißen? Eigens dafür wurde ein Wettbewerb ausgelobt.

Arbeits-Impressionen rund um die neue Zunftstube (1995). Es sind Aufnahmen vom Holz herrichten und abholen bei der alten Säge.
Der Wettbewerb zur Namensfindung stieß damals auf ein überaus großes Interesse in der Bevölkerung. Und so gingen insgesamt 51 verschiedene Namensvorschläge ein. Wir wollen hier nicht alle aufführen, aber eine kleine Bandbreite der unterschiedlichen Namensvorschläge gönnen wir uns schon:
Arbeits-Impressionen rund um die neue Zunftstube (1995). Es sind Aufnahmen von drinnen unterm Dach sowie vom Vorplatz bei der Alten Schule.
Arbeits-Impressionen rund um die neue Zunftstube (1995). Es sind Aufnahmen vom Holz herrichten und abholen bei der alten Säge.
„Bremmestachel“, „Bremmenkämmerli“, „Bremme Schänke“, „Guggeloch“ oder „Säcklistreckerhock“. Aber auch eher „befremdlich“ wirkende Namen wie „Narri Zentrale“, „Zur horigen Katz“, „Humba-Täterä-Stube“ und „Narrhalle-Stube“ gehörten dazu. Es sollte jedoch ein Namen sein, der beide Gruppen (damals „Bremme“ und „Säcklistrecker“) vereint.

Namenstaufe erfolgte am 11. November 1985

Bereits beim Dorfumzug der Fasent 1979 schwirrten die ersten „Bremme“ aus. Vorlage für das Häs bildet die große Viehbremse. Markant sind die seidenen Flügel sowie die Maske mit ihrem Rüssel und den großen Facetten-Augen. Eine gelungene Premiere und ein echter Hingucker. Der Weg war frei zu Gründung einer Zunft, was letztlich im Juni des selben Jahres im Sportheim in Dörlinbach in die Tat umgesetzt wurde. Alois Göppert (Jahrgang 1946) wurde damals zum ersten Vorsitzenden und somit zur „Oberbremme“ gewählt. Die Bremsdorfer Narrenzunft Dörlinbach, kurz BNZ genannt, war geboren. Der Ursprungsgedanke eines „Säcklistreckers“ war in den ersten Jahren immer wieder mal präsent. Und als es darum ging eine Musikgruppe zu organisieren, die vor allem die Hästräger bei den Umzügen begleitet, war der von der „Bremme“ verdrängte „Säcklistrecker“ wieder im Gespräch. Die Zunft einigte sich eine Guggemusik nach Schweizer Vorbild zu gründen. Zu den Befürwortern gehörten insbesondere die Vorstandsmitglieder Anton Wilhelm Rappenecker (Jahrgang 1950) und Martin Josef Roß (Jahrgang 1961), der schließlich auch zum ersten musikalischen Leiter der Guggemusik wurde. Zur Eröffnung der Fasentsaison 1984 / 1985 war es dann soweit: die „Säcklistrecker Gugge“ ließen es zum ersten Mal so richtig schräg krachen. Die Maske kam natürlich aus einem Basler Larven-Atelier. Bei der Gestaltung wurde besonders auf Schlitzohrigkeit sowie auf die „Pfussbacke“ wert gelegt. Und beim Häs durfte natürlich auch die „Riberlihose“ nicht fehlen. Mit diesem originellen Erscheinungsbild wurde die Guggemusik zum perfekten Werbeträger der Zunft, sondern auch eines alten Brauchs, der in Vergessenheit geraten ist. Der Hauch vom einstigen „Säcklistrecker“-Gedanke ist mittlerweile jedoch längst verflossen. Zunächst veränderten sich die Haare der Maske, später 2007 auch das restliche Outfit. 2015 ein weiterer Einschnitt: Neue Masken und Westen. Zu dem Zeitpunkt war die Guggemusik jedoch bereits selbstständig (siehe weiter unten).

Seit 1984 Teil einer neuen Narrenvereinigung

Eine elfköpfige Jury, bestehend aus Mitgliedern des „Bremmenrates“, beriet über die unverhoffte Vielzahl der Namensvoschläge und konnte sich letztlich auf einen geeigneten Namen für die Zunftstube einigen. In der Sitzung am 11. November 1985 fiel jene Entscheidung auf den Namen „Bremmeguugi“. Eingebracht wurde dieser Vorschlag von Helmut Singler aus Dörlinbach und Franz Ringwald aus Reichenbach. Auch wenn seit 2009 die „Bremme“ mit den „Schluchwaldhexe“ und die „Säcklistrecker Gugge“ mit der Tanzgruppe getrennte Wege gehen, die „Bremmeguugi“ wird von beiden Narrenvereinen bis heute für Proben, Sitzungen und andere Dinge genutzt.

Veröffentlicht am 18. März 2021 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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