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Ein Grundstein für eine Mauer im Dachgeschoss

Lesedauer: 4 Minuten

„Bremmeguugi“ – inzwischen Heimat für zwei Zünfte

Sechs Jahre nach der Gründung der Bremsdorfer Narrenzunft (BNZ) wurde ein ehrgeiziges Projekt in Angriff genommen: die Schaffung einer eigenen Zunftstube im Dachgeschoss des alten Schulhauses. Der neue Treffpunkt, der den klangvollen Namen „Bremmeguugi“ tragen sollte, war ein Herzenswunsch vieler Mitglieder.

Zunftstube in der Alten Schule: Impressionen vom Dachbodenausbau im Jahre 1985. Die Umbauarbeiten im Dachgeschoss zogen sich über viele Wochen hin.

Bereits im Vorfeld des Namenswettbewerbs, der sich über 51 verschiedene Vorschläge erstreckte, trugen Helmut Singler aus Dörlinbach und Franz Ringwald aus Reichenbach maßgeblich zur Findung des letztlich siegreichen Namens bei. Bei einer Sitzung am 11. November 1985 wurde „Bremmeguugi“ schließlich offiziell gekürt. Weitere Details zum Wettbewerb sind in unserem Blog-Beitrag „Die Zunftstube“ vom 18. März 2021 nachzulesen.

Zunftstube in der Alten Schule: Impressionen vom Dachbodenausbau im Jahre 1985. Die Umbauarbeiten im Dachgeschoss zogen sich über viele Wochen hin.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Die benötigten Holzbalken für die Ausbauarbeiten im Dachgeschoss des alten Schulhauses wurden in Dörlinbachs alter Säge im Neudorf bearbeitet.
Die Umbauarbeiten im Dachgeschoss zogen sich über viele Wochen hin und forderten viel Engagement. Die Zunftmitglieder opferten zahlreiche Abende und Wochenenden, um ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Die Dorfbewohner blieben nicht unberührt von diesen Aktivitäten. Um den mühsamen Transport von Baumaterialien durch die vielen Treppengänge zu erleichtern, setzten die Narren einen Förderkorb ein, der an der südlichen Seite des Gebäudes installiert wurde. Die benötigten Holzbalken wurden in Dörlinbachs alter Säge im Neudorf bearbeitet und anschließend zur Schule transportiert. Doch die kreativen Köpfe der Narren hatten auch für das Mauerwerk etwas Besonderes im Sinn. Obwohl das alte Schulhaus sicherlich einen traditionellen Grundstein hatte, sollte für die Zunftstube ein eigenständiger Grundstein geschaffen werden – immerhin handelte es sich um den ersten Ausbau des Dachbodens. Am 1. August 1985 wurde daher eine kleine Zeremonie abgehalten. In die Mauer wurden neben verschiedenen Utensilien auch folgende Worte eingemauert: „Bremsdorf, 01.08.85 – In dieser Mauer haben wir unseren Tageslohn begraben. Dieser feierlichen, hochwohllöblichen Stunde wohnten bei: Dietmar Göppert, Anton Rappenecker, Manfred Wangler, Wolfgang Schätzle, Benjamin, Wolfgang Handschuh, Alois Göppert, Stefan Singler, Helmut Singler, Franz Schmidt.“ Obwohl seit 2009 die „Bremme“ mit den „Schluchwaldhexe“ und die „Säcklistrecker Gugge“ mit der Tanzgruppe getrennte Wege gehen, bleibt die „Bremmeguugi“ bis heute ein zentraler Ort für beide Narrenvereine. Hier finden Proben, Sitzungen sowie zahlreiche andere Aktivitäten statt – ein lebendiger Raum, der die Tradition und den Gemeinschaftssinn der Zünfte weiterträgt. So bleibt die „Bremmeguugi“ nicht nur ein Symbol für die Entstehungsgeschichte der Bremsdorfer Narrenzunft und der Säcklistrecker Gugge, sondern auch ein lebendiger Grundstein für das Miteinander in der Gemeinde.

Veröffentlicht am 22. Februar 2023 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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