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Beerdigungen in früheren Zeiten

Lesedauer: 3 Minuten

Verstorbene wurden zu Hause aufgebahrt

Früher war es üblich, dass verstorbene Bürgerinnen und Bürger zu Hause aufgebahrt wurden. Am offenen Sarg wurde von den Toten zu Hause Abschied genommen. Am Tag der Beerdigung wurde der Sarg mit dem oder der Verstorbenen unter großer Anteilnahme der Dorfbewohner von dessen Haus abgeholt und in einem Trauerzug zum Friedhof begleitet. Solche Leichenzüge waren im Ort früher ein Teil des Alltags.

Im März 1960 zogen noch immer sogenannte Leichenzüge durch Dörlinbachs Straßen.
Sie waren sozusagen das letzte Geleit vom Haus, wo der oder die Verstorbene gelebt hatte, bis zur letzten Ruhestätte auf dem Dorffriedhof. Diese Prozessionen beziehungsweise Leichenzüge waren mitunter auch sehr lange, wenn nämlich der oder die Verstorbene etwas außerhalb des Dorfkern beziehungsweise vom Friedhof entfernt gewohnt hatte.
800 Jahre 009 Beerdigungen früher 03 Schneidermeister 1960
Im März 1960 zogen noch immer sogenannte Leichenzüge durch Dörlinbachs Straßen.
Nach dem Krieg kam immer mehr auf, Leichenhallen bei den Friedhöfen und Friedhofskapellen zu bauen. Dort wurden die Toten auch aufgebahrt. Aus hygienischen Gründen setzte sich dies auch vermehrt im ländlichen Raum durch. In Dörlinbach sollte dies allerdings noch eine Weile dauern. Und so gab es hier in Dörlinbach in den 1960er-Jahren noch immer Trauerzüge, die sich durch den Ort schlängelten. Heutzutage werden die Verstorbenen in der im Jahre 1979 errichteten Einsegnungshalle beim Friedhof im Neudorf aufgebahrt. Apropos Friedhof: Vor 1903 mussten die Dörlinbacherinnen und Dörlinbacher ihre Toten zur christlichen Bestattung nach Schweighausen bringen und vor 1656 sogar über den Dörlinbacher Grund nach Ettenheimmünster zum dortigen Kloster.

Veröffentlicht am 14. März 2021 / red

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