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Das Maibaumstellen

Lesedauer: 3 Minuten

Erst im neuen Jahrtausend zum Brauch geworden

Am 1. Mai-Tag war es noch im alten ausgehenden Jahrtausend Brauch, dass die Musikkapelle in der Frühe an verschiedenen Stellen im Ort mit Blasmusik den Beginn des Wonnemonats begrüßte. Überliefert ist auch, wer am 1. Mai in der Familie zuletzt aufsteht, wurde als „Maidaische“ bezeichnet. Der Brauch des Maibaumstellens war hier im Ort allerdings nicht verbreitet.

Maibaumstellen 2021: der Kranz liegt bereit.
Im Jahre 2001 lud der Heimat- und Touristikverein (ehemals Verkehrsverein) erstmals am Vortag zum 1. Mai-Feiertag zum sogenannten Maibaumstellen auf den „Löwen“-Parkplatz ein. Verbunden mit einem kleinen Maihock. Schon damals verließ man sich beim Aufstellen nicht auf Muskelkraft, der Gemeindebagger übernahm diese Aufgabe.
Der Maibaum 2021 wird mit einem Lastwagen-Kran in der Dorfmitte in die Senkrechte gestellt.
Maibaumstellen 2021: Impressionen vom Transport zur Dorfmitte.
Nach der Auflösung des Heimat- und Touristikvereins im Jahre 2008 wurde das Maibaumstellen vom Nachfolgeverein, dem Gewerbe- und Touristikverein (GUT) Schuttertal bis ins Jahr 2014 weitergeführt. Der Verein löste sich jedoch im selben Jahr auf. Dass das Maibaumstellen jedoch dem Dorf erhalten blieb, ist dem privaten Engagement von Klaus Hermann Winterer (Jahrgang 1956) und Anna Maria (Annemarie) Häusermann (Jahrgang 1942) zu verdanken, die sich fortan der Sache annahmen. Seither organisieren die beiden den Baumschmuck, den Baum und die Baumsteller. Auch unter privater Regie wurden übrigens die Maibäume weiter mit Maschinenkraft in die Senkrechte gebracht. Mittlerweile ist jedoch auch der Maibaum, wie schon zuvor der Narrenbaum, vom „Löwen“-Parkplatz zur öffentlichen Anlage gegenüber dem Gasthaus „Engel“ umgezogen. Und statt dem Umtrunk auf dem „Löwen“-Parkplatz treffen sich Baumsteller, Helferinnen und Helfer sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Umtrunk vor dem „Löwen“.

2020 kein Maibaum wegen der Pandemie

Im Jahre 2020 konnte allerdings wegen der Pandemie erstmals nach langer Zeit kein Maibaum aufgestellt werden. Doch aktuell in 2021 wurde dies unter Einhaltung der Corona-Regeln wieder ermöglicht. Erstmals kam dabei Pascal Michael Schätzle (Jahrgang 1988) mit seinem Lastwagen-Kran zum Einsatz. Vorbereitet wurde die Aktion wie gewohnt von Klaus Winterer und Annemarie Häußermann, die im Vorfeld 200 gelbe und rote Papierbüschel fertigte. Sie schmücken nun einen knapp 20 Meter hohen Maibaum bei dem natürlich auch der obligatorische Kranz nicht fehlen darf.

Veröffentlicht am 2. Mai 2021 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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