Derlebacher G’schichtle Folge 37
Nacht für Nacht mit bloßen Händen auf Frösche-Jagd
Er hat es sich nicht leicht gemacht darüber zu berichten, was sich in seiner Kindheit so abspielte, wenn alle Jahre wieder im Vorfeld des Frühlings die Frösche die Gewässer zum Laichen aufsuchten. Denn Hermann Friedrich Wehrle (Jahrgang 1933) gehörte wie viele in Dörlinbach, die bei den ersten lauen Frühlingsnächten nicht ehrfurchtsvoll der Musik der Frösche lauschten. Nein sie führten wahrlich anderes im Schilde, als sie sich im Dunkel der Nacht in Scharen zu den feuchten Plätzen im Ort aufmachten.
Eine Vorgehensweise, die sich nahezu in allen Haushalten gleich abspielte. Wehrle vermerkt in seinen Erinnerungen aber auch, dass diese Geschehnisse nicht als ein „Schlachtfest“ angesehen werden dürfen. „Früher nicht und heute nicht.“ Froschschenkel sind hierzulande längst keine willkommene Delikatesse mehr. Wenn heute jemand Frösche umbringt und damit in der Tat an der Natur frevelt, wird aus gutem Grund mit einem saftigen Bußgeld bestraft. Längst bevor Wehrle diese Erinnerungen niederschrieb gab es bereits bei den jüngeren Generationen ein Umdenken. Die Arbeitsgemeinschaft „Natur und Umwelt“ Dörlinbach setzte sich vor allem in den 1980er-Jahren aktiv für die Rettung von Kröten und Fröschen entlang der Landesstraße 102 zwischen Dörlinbach und Schweighausen ein. Alljährlich wurden auf diesem Streckenabschnitt entsprechende Amphibienschutzmaßnahmen durchgeführt. Mehr dazu unter dem gleichnamigen Blog-Beitrag „AG Natur und Umwelt Dörlinbach“ vom 1. März 2022.
Veröffentlicht am 26. Februar 2023 / red
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