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Derlebacher G’schichtle Folge 52

Lesedauer: 3 Minuten

Ein tapferer Mann an der Seite Napoleons

Wusstet ihr, dass der Engelhof im Durenbach, eines der ältesten Bauernhäuser im Schuttertal, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ursprünglich als der „Heidenhof“ bekannt war? Und hier kommt erneut, wie schon im letzten G'schichtle, ein Singler ins Spiel. Mit Franz Anton Singler (1787 bis 1861), der vor seiner Hofübernahme einige Jahre Wirt im „Engel“ und dessen Vorläufer, einer Trinkstube aus dem 14. Jahrhundert, war, änderte sich der Hofname. Aus dem „Heidenhof“ wurde in der alltäglichen Sprache der „Engelhof“.
Derlebacher Gschichtle Folge 52
Am 18. April 1814 beendigte der Waffenstillstand den Krieg in Südfrankreich. Für Franz Anton ging es endlich wieder nach Hause, sein Dienst war beendet. Es heißt sogar, dass Franz Anton Singler direkt von Spanien nach Hause in den Durenbach gelaufen sein soll. In alten Aufzeichnungen ist zudem nachzulesen: Er war der Engelwirt, Engelbauer und ein braver Mann, der im Spanischen Feldzug mitgewirkt hat. Der Feldzug Napoleon Bonapartes auf der Iberischen Halbinsel dauerte von 1807 bis 1814, also fast die gesamte Dienstzeit von Franz Anton. Acht Jahre nach seiner Rückkehr nach Dörlinbach heiratete er Barbara Singler (1796 bis 1870), die ihm zehn Kinder schenkte – sieben Mädchen und drei Buben.
Derlebacher Gschichtle Folge 52
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Derlebacher Gschichtle Folge 52
Obwohl sich in dieser Zeit vieles überstürzte im Hause Singler, schien es nun mit dem Stammhalter zu klappen, denn Catharina brachte im Dezember 1730 Sohn Heinrich zur Welt. Doch kurz darauf verstarb Johanns neue Ehefrau im Januar 1731. Und dem nicht genug: Auf den Tag einen Monat später verlor Johann auch seinen Sohn Heinrich im Alter von nur zweieinhalb Monaten. Für Johann gab es anscheinend keine Zeit der Trauer, denn im April 1731 heiratete er zum dritten Mal. Seine neue Ehefrau Magdalena Offenburger stammte aus der Steig in Schweighausen. Sie schenkte ihm im Mai 1732 Tochter Catharina, die übrigens in ihrem späteren Leben zweimal heiratete – jeweils Männer aus Schweighausen. Ein Jahr nach Catharinas Geburt starb Mutter Magdalena (1705 bis 1735). Johann begab sich erneut auf die Suche nach einer Ehefrau und Bäuerin.

Veröffentlicht am 20. Dezember 2022 / red

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