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Derlebacher G’schichtle Folge 61

Lesedauer: 3 Minuten

Einst zogen die Kicker im Festzug durchs Dorf

Heute erstrahlt der Sportverein Dörlinbach (SVD) in den strahlenden Farben Rot und Weiß. Doch wer erinnert sich noch an die Anfangszeit, als Blau und Weiß oder doch nur Schwarz und Weiß die Vereinsfarben repräsentierten? Die Farbe Blau wäre jedenfalls keine zufällige Wahl gewesen. Sie spiegelt die Tradition der ehemaligen Gemeinde Dörlinbach wider, deren Ortsflagge die Farbkombination Blau – Weiß – Blau zierte. Auch beim Radfahrverein „Schutterbund“ Dörlinbach ist diese Farbe in Kombination mit Weiß bis heute präsent.
Derlebacher Gschichtle Folge 61
Im Jahre 1949, dem Geburtsjahr des SVD, wurde der Verein im Vorfeld seiner Gründung als „Blau-Weiß-Club Dörlinbach“ bezeichnet. Möglich dass die erste Mannschaft bereits kurz nach der Gründung im September 1949 in diesen Farben zu ihrem ersten Verbandsspiel auflief. Warum in den lokalen Medien vom „Blau-Weiß-Club“ die Rede war, weiß allerdings heutzutage niemand mehr. Als gesichert gilt nur, dass der Sportverein in den Anfangsjahren in einem schwarz-weißen Trikot Spiele absolvierte.
Derlebacher Gschichtle Folge 61
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Derlebacher Gschichtle Folge 61
In den ersten sechs Monaten konnte sich der junge Verein auf bemerkenswerte 150 Mitglieder vergrößern. Doch wie so oft in der Geschichte von Vereinen, musste auch der neugegründete Sportverein einige schwere finanzielle Stürme überstehen – die Errichtung eines Sportplatzes war schließlich mit erheblichen Kosten verbunden. Trotz manch unglücklicher Umstände bewies die Mannschaft auf dem Platz immer wieder ihr spielerisches Können und gewann sich die Sympathien ihrer Anhänger.
Pokalturniere von Anfang an
Erstaunlich, dass es bereits kurz nach der Gründung zu einem ersten festlichen Höhepunkt kam: Am 28. August 1949 wurde ein Sportfest mit Pokalturnier zur Einweihung des neuen Sportplatzes organisiert. Der Ablauf war ein Spektakel, das in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar wäre. Bevor der erste Ball rollte, zogen die teilnehmenden Gastvereine in einem farbenfrohen Festzug durch das Dorf. Das war jedoch nur der Anfang! Auch im darauffolgenden Jahr, genauer gesagt am 18. Juni 1950, wurde ein weiteres Pokalturnier ausgerichtet, das noch prunkvoller gestaltet wurde als sein Vorgänger.
Siegerehrung auf Freibühne

Die Trauer und das Entsetzen über den Verlust von Maria Anna Weber (1890 bis 1965) hinterließen in der Gemeinschaft tiefe Spuren. Ihr tragisches Schicksal und die quälende Ungewissheit über ihr Verschwinden bewegten die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner zutiefst. Die Erinnerungen an die Rentnerin blieben lebendig, und ihre mysteriöse Geschichte wurde zu einem dauerhaften Teil des kollektiven Gedächtnisses von Dörlinbach. Diese Erzählung dient nicht nur als Rückblick auf ein tragisches Ereignis, sondern auch als eindringliches Mahnmal, das uns daran erinnert, wie schnell sich das Leben verändern kann und wie zerbrechlich unsere menschliche Existenz ist. Während der Schnee das Geheimnis bewahrte, lebt die Erinnerung an Maria Anna Weber weiter – selbst bei jenen, die sie einst als „Nännän“ hänselten.

Von Blau-Weiß über Schwarz-Weiß zu Rot-Weiß

So lebendig und voller Freude waren die Anfänge des SVD, und sie geben einen wundervollen Einblick in die Geschichte der Dorfgemeinschaft, die den Zusammenhalt auch durch den Sport und seine Feste feierte. Ob vielleicht doch einmal in Blau und Weiß oder wie zu Beginn gesichert in Schwarz und Weiß oder wie in den vergangenen Jahrzehnten in Rot und Weiß – der Sportverein Dörlinbach ist und bleibt ein lebendiger Teil der Dorfgeschichte.

Veröffentlicht am 11. März 2025 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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