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Derlebacher Wortschatz

Lesedauer: 3 Minuten

Dokumentation unserer sprachlichen Vielfalt

Wir haben bereits in unserem vorangegangenen Info-Blog auf ein spannendes Projekt hingewiesen: die Schaffung des „Derlebacher Wortschatzes“, eines einzigartigen Nachschlagewerks, das die reiche sprachliche Vielfalt unserer Gemeinde dokumentiert. In diesem speziellen Duden möchten wir Dialekte, Daten und Definitionen zusammenführen, die unsere lokale Identität prägen.

Derlebacher Wortschatz: Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Haus- und Hofnamen, die oft spannende Geschichten erzählen.
Besonders im Hinblick auf unsere Dialektwörter sowie die vielfältigen Haus- und Hofnamen sind wir auch auf eure wertvolle Unterstützung angewiesen. Unser Team hat bereits mehr als 50 Seiten mit Begriffen und Ausdrücken aus unserem Dorf und der Region gesammelt, und wir sind stolz darauf, so einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Geschichte festzuhalten.
Derlebacher Wortschatz: Unterschiedliche Bezeichnungen für den Ort Dörlinbach, die teilweise ähnlich klangen aber unterschiedlich geschrieben wurden.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Der „Derlebacher Wortschatz“ soll ein einzigartiges Nachschlagewerk werden, das die reiche sprachliche Vielfalt unserer Gemeinde dokumentiert.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Haus- und Hofnamen, die oft spannende Geschichten erzählen. So erinnert beispielsweise der Name „s' Isebernharde“ am Kirchweg nach Schweighausen (heute Oberdorf) an den damals einflussreichen Bernhard Meßner (1856 bis 1929). Auch „s' Kasischorsche“ an der Vizinalstraße ist ein interessanter Name, der vermutlich auf Nikasius Ohnemus (1816 bis 1884) vom Dobel zurückzuführen ist. Übrigens: Vizinalstraße nannte man früher den Nachbarschafts- oder Verbindungsweg zwischen zwei Ortschaften und entspricht in diesem Fall der heutigen Hauptstraße. Das Anwesen „s' Kasischorsche“ zählt heute jedoch zur Brandhalde, die zu Beginn des Neudorfs von der dort endenten Hauptstraße abzweigt. Und wer erinnert sich noch an den Namen „s' Felixe am Rain“, der auf den Maurer Felix Steuert (1851 bis 1910) verweist? „Am Rain“ entspricht dem heutigen „Unterrain“.
Ortstypische Dialektausdrücke
Doch der „Derlebacher Wortschatz“ soll mehr sein als nur eine Sammlung von Namen. Wir legen großen Wert auf die Einbeziehung ortstypischer Dialektausdrücke, die unseren Alltag begleiten und unseren Charakter prägen. Beispiele wie „awa“ (ach was), „ammig“ (oft), „Buchdäg“ (Waschtage), „Guf“ (Stecknadel), „gruschdle“ (herumsuchen, umräumen), „Schpinad“ (Spinat), „verhudelt“ (stümperhaft gearbeitet) und viele andere bereichern unsere Sprache und erzählen viel über unsere Lebensweise. Wir laden euch herzlich ein, eure Erinnerungen, Geschichten und Dialektwörter mit uns zu teilen, damit wir gemeinsam ein umfassendes und lebendiges Bild unserer Heimat zeichnen können. Lasst uns im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum „800 Jahre Dörlinbach“ im Jahre 2025 die sprachliche Vielfalt von unserem Dorf und von unserer Gegend bewahren und feiern!

Veröffentlicht am 26. Juli 2023 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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