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Dorfhock und Bauernmarkt

Lesedauer: 3 Minuten

„Uf Wiederluage in Derlebach“

Am letzten Wochenende im August stand Dörlinbach fast ein Vierteljahrhundert für zwei Tage im Blickpunkt von alten Schätzen wie beispielsweise Moped-Oldtimer, von  kulinarischen Köstlichkeiten wie dem Dörlinbacher Wildscheinpfeffer oder einer knusprigen Haxen vom Grill sowie einem vielfältigen Angebot von Schaffens-Kunst und Kunsthandwerk. Möglich machte dies die Feuerwehrabteilung Dörlinbach, die alljährlich zu Dorfhock und Bauernmarkt einlud.

Eindrücke vom Bauernmarkt 2003, der immer an einem Montag im Rahmen des Dorfhocks der Feuerwehr bei der Alten Schule stattfindet.
Im 25. Jahr fiel diese überaus beliebte Veranstaltung wegen der Pandemie erstmals aus. Und die 25. Auflage lässt weiter auf sich warten, denn abgesagt wurde auch für das Jahr 2021. Zum Dorfhock lud die Feuerwehr bis 2019 immer am letzten August-Sonntag zur Alten Schule ein, wo sich auch im Anbau die Feuerwehrgarage befindet. Am darauffolgenden Montag stand der Bauernmarkt im Blickpunkt der Besucher. Und die kamen in den vergangenen Jahren reichlich – zuletzt bis zu 600.
Bauernmarkt 2003: Hobbymaler Hans Busch präsentiert seine Werke und bemalt „live“ eine Madonnen-Figur.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Bauernmarkt 2005: Kathrin Rüegg mit Bürgermeister Carsten Gabbert und weiteren Vertretern der Feuerwehr und der Gemeinde.
Für die Dörlinbacherinnen und Dörlinbacher war es immer so was wie ein verlängertes Wochenende. Aber auch in der Region hatte sich die hiesige Feuerwehr mit ihrem Bauernmarkt einen Namen gemacht. Sicherlich auch deshalb, weil es immer wieder besondere Höhepunkte gab. Dies galt nicht nur für den Bauernmarkt, sondern vor allem für den Dorfhock tags zuvor.
Schweizer Fernsehköchin
Für die 10. Auflage im Jahre 2005 hatte sich die Feuerwehr mit „Uf Wiederluage in Derlebach“ ein besonderes Motto ausgedacht. Sozusagen eine Mischung zwischen Schweizer und heimischen Dialekt. Den Grund dazu lieferte eine bekannte Schriftstellerin und Fernsehköchin aus der Schweiz. Der Feuerwehr gelang es nämlich Kathrin Rüegg (1930 bis 2011), nach Dörlinbach zu holen. Rüegg, die wenige Wochen zuvor 75 Jahre alt geworden war, begeisterte beim Hock auf vielfältige Weise. Sie stellte unter anderem ihr neues Buch „Glücksgefühl“ vor. Es ist wohl ihr persönlichstes Buch, in dem sie über die Freuden und Sorgen in ihrem Tessiner Alltag schreibt. Mit dabei waren damals auch Kathrin Rüeggs Geschwister sowie die beiden Autoren Urs-Heinz Nägeli (Jahrgang 1957) aus dem schweizerischen Schiers, der über Rüegg ein biografisches Porträt veröffentlichte, und der gebürtige Seelbacher Uwe Baumann (Jahrgang 1959), der zugleich ihr damaliger Manager war. Natürlich haben die prominenten Gäste auch den Dörlinbacher Wildschweinpfeffer probiert, den alljährlich der Chef des Gasthauses „Zum Engel“, Martin Josef Grimm (Jahrgang 1958), zugleich auch Mitglied der Feuerwehr, persönlich zubereitet. Vom Besuch Kathrin Rüeggs ist überliefert, dass sie damals sehr begeistert gewesen sein soll. Sie habe noch nie so ein gutes Wildscheinpfeffer gegessen, ließ sie Grimm und die Feuerwehrleute wissen.
Oldtimer-Zweiräder
Bei der 20. Auflage des Dorfhocks im Jahre 2015 hießen die „Stars“ unter anderem Kreidler, Hummel, Riedel und BMW. Die Feuerwehr hatte nämlich alte Mopeds und Motorräder organisiert. Der Clou: Die Oldtimer-Zweiräder gab es nicht nur zum Bestaunen – es wurden auch zwei Ausfahrten angeboten. Die Idee beim Dorfhock Ausfahrten mit historischen Zweirädern anzubieten, kam erstmals im Jahre 2013 auf. Die Ideengeber und Initiatoren Anton Singler (Jahrgang 1950) und dessen Sohn Michael (Jahrgang 1973) konnten damals unter anderem ein Zweirad aus dem Jahre 1923 präsentieren. Die Wahl fiel seinerzeit auf Zweiräder, da der Veranstaltungsort bei der Alten Schule für Oldtimer-Automobile einfach den Platz nicht hergibt.

Hubschrauberrundflüge

Ein besonderes Spektakel bot die Dörlinbacher Feuerwehrabteilung den Dorfhock-Besuchern im Jahre 2016. Wer wollte, konnte sich hoch hinaus wagen. Aber nicht wie man bei einer Feuerwehr meinen könnte mit einer Drehleiter, sondern mit einem richtigen Hubschrauber. Im Rahmenprogramm wurden nämlich Hubschrauberrundflüge über das Schuttertal angeboten. Den Start- und Landeplatz hatte die Feuerwehr auf Dreschers Matt' eingerichtet, nur unweit vom Festplatz an der Alten Schule entfernt.

Blog-Beitrag vom 3. September 2021 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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