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Kuriose Wegweiser

Lesedauer: 3 Minuten

Wo bitte schön ist die „Kapele“ und wo die „Rühlquelle“ ?!

Ob Wanderer oder Passanten, alle kennen sie, vor allem zufriedene Touristen und Touristinnen lieben ausgezeichnete Hinweisschilder sowie sonstige Wegweiser und Infotafeln. Sie geben Orientierung beim Straßensuchen, Wandern oder Spazierengehen. Auch in Dörlinbach hat die Beschilderung in den letzten beiden Jahrhunderten merklich zugenommen. Einst begann alles mit Holzschildern – mit und ohne Rinde, welche teilweise auch heutzutage noch vorzufinden sind.

Der kuriose Wegweiser mit den Rechtschreibfehlern. Statt „Kapelle“ heißt es auf dem Schild „Kapele“ und statt „Ruhlquelle“ heißt es „Rühlquelle“.
Heutzutage werden Holztafeln meist als individuelle Wegbeschilderung genutzt, während Straßenschilder meist aus Blech oder Aluminium gefertigt werden. Im Ort und auf der Gemarkung unserer Gemeinde findet man alle Materialien und Facetten – bis heute. Aber achten jene, die tagtäglich an den Schildern vorbeilaufen beziehungsweise vorbeifahren, auch wirklich auf das, was darauf geschrieben steht?!
Der Schilderwald an der Weggabelung Am Kappelberg und Oberdorf. Unten befinden sich der kuriose Wegweiser mit den Rechtschreibfehlern.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Der kuriose Wegweiser mit den Rechtschreibfehlern. Statt „Kapelle“ heißt es auf dem Schild „Kapele“ und statt „Ruhlquelle“ heißt es „Rühlquelle“.
Die Einheimischen wissen ja eh, was darauf geschrieben steht und die Wegsuchenden von auswärts, kennen oft die richtigen Schreibweisen nicht. Denn anders lässt es sich nicht erklären, wenn man auf folgende Geschichte blickt. Über viele Jahre hinweg gibt ein Wegweiser Richtungen an, bei dessen angegebenen Zielen haben sich jedoch gravierende Fehler eingeschlichen. Bemerkenswert daran: offensichtlich niemanden im Ort scheint dies aufgefallen zu sein. Konkret geht es um eine Beschilderung an der Weggabelung Am Kappelberg und Oberdorf gegenüber dem historischen Kleinhandwerkerhaus, bekannt als „s' Moritze“ beziehungsweise „s' Moritze Hus“. Dort befinden sich neben den Straßenangaben, dem Hinweis für eine Ferienwohnung in der Ruhl und einer kleinen Hinweistafel für den Rundweg „Rund um Dörlinbach“ zwei weitere Schilder, die einst vom Heimat- und Touristikverein Dörlinbach angebracht wurden. Einem Verein, der nur bis in das Jahr 2008 Bestand hatte. Der Heimat- und Touristikverein ging nämlich mit den Dörlinbacher Gewerbetreibenden zusammen. Der neu formierte Verein nannte sich fortan Gewerbe- und Touristikverein Schuttertal. Also darf davon ausgegangen werden, das besagte Schilder schon vor mindestens 15 Jahren an besagter Weggabelung angebracht wurden.
Fehlerhafte Schilder setzen schon Rost an
Kaum zu glauben, dass in all den Jahren die Fehler nicht entdeckt und beseitigt wurden. Zugegeben, auch wir von der Redaktion sind schon zig Mal davor gestanden oder daran vorbeigelaufen. Auch uns fielen die Fehler nie ins Auge. Das heißt bis zum Abend des 10. August 2022. Bei dem fehlerhaften Schild mussten wir mehrfach hinschauen, ob da vielleicht eine Auswechslung stattfand, wodurch die Fehler erst reingekommen sind. Doch direkt davorstehend hatten wir die Gewissheit. Es sind die alten Schilder, die Befestigungsschrauben sind verrostet und der Aufkleber mit dem alten Vereinsname rechts unten ist verwaschen, kaum noch lesbar. Aber lesbar sind deutlich und klar die Richtungsangaben zur Kapelle und zum Eckle sowie zur Ruhlquelle und der Hub. Der Haken dabei: Statt „Kapelle“ heißt es auf dem Schild „Kapele“ und statt „Ruhlquelle“ heißt es „Rühlquelle“ – und das wie gesagt schon über viele Jahre hinweg.

Veröffentlicht am 11. August 2022 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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