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Randgeschichten einer historischen Wanderung

Lesedauer: 3 Minuten

Der Parasolpilz hatte es einigen Wanderern angetan

Die „Historische Wanderung“ im Rahmen der 800-Jahr-Feierlichkeiten über das Tannenböschle und durch den Dörlinbacher Grund nach Ettenheimmünster war nicht nur ein schrittweises Zurückgehen in die Geschichte, sondern auch ein Fest der Sinne. Neben den tiefgründigen Informationen zur gemeinsamen Vergangenheit von Dörlinbach und Ettenheimmünster gab es zahlreiche spannende Exkurse und kleine Randgeschichten, die diese Wanderung so lebendig machten.
Begegnung im Dörlinbacher Grund: Wandergruppe aus Dörlinbach und Pferdeliebhaber aus Schweighausen.
Ein zentrales Thema, das sich wie ein roter Faden durch das Erlebnis zog, waren die Pilze am Wegesrand. Während die Wanderer sich auf dem Pfad bewegten, sprangen einem immer wieder die leuchtenden Farben der Maronen-Röhrlinge und Pfifferlinge ins Auge. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten der Versuchung nicht widerstehen und pflückten ein paar Exemplare für das Abendessen. Doch besonders ein Pilz hatte es den Wanderern angetan: der Parasolpilz.
Mit jedem Schritt auf dem historischen Wanderweg nach Ettenheimmünster schien das Pilzsuchfieber mehr Wanderer anzustecken.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Begegnung im Dörlinbacher Grund: Wandergruppe aus Dörlinbach und Pferdeliebhaber aus Schweighausen.
Dieser köstliche Speisepilz wird oftmals etwas stiefmütterlich behandelt, obwohl er sich leicht finden lässt und bei entsprechender Zubereitung wahre Gaumenfreuden bereiten kann. Sein Name, abgeleitet vom französischen „parasol“, beschreibt sein auffälliges Aussehen: Zunächst wächst der Parasol knollenförmig heran, um später seinen Hut majestätisch zu entfalten – ganz wie ein Sonnenschirm. Zwei beeindruckende Exemplare stachen aus der Menge hervor, und schnell entstand eine improvisierte Strategie, um die beiden Riesenpilze sicher nach Ettenheimmünster zu transportieren. Mit jedem Schritt auf dem historischen Wanderweg schien das Pilzsuchfieber mehr Wanderer anzustecken, und so wurde das Pilzsammeln zu einer kleinen „Nebenbeschäftigung“.
Begegnung im Dörlinbacher Grund
Während die Dörlinbacher Wandergruppe auf ihrem Weg nach Ettenheimmünster immer weiter vorankam, kündigte sich am Horizont eine andere Gruppe an: Reiter und eine Kutsche tauchten auf. Diese waren bereits auf dem Rückweg nach Schweighausen, nachdem sie am Morgen zur Pferde-Prozession nach Ettenheimmünster aufgebrochen waren. Sie gehörten zu jenen 44 Reiterinnen und Reitern sowie fünf Kutschengespannen, die mit viel Begeisterung und Hingabe an der Prozession und der damit einhergehenden Pferdesegnung teilgenommen hatten. Es gab also einiges zu erzählen. Ein kurzer, angeregter Plausch zwischen der Dörlinbacher Fußgruppe und der Schweighausener Pferdegruppe entstand. Man tauschte freundliche Worte und Anekdoten aus, bevor beide Gruppen ihren Weg fortsetzten – die einen zurück ins beschauliche Bergdorf Schweighausen, die anderen hinunter zum Landelinfest in Ettenheimmünster, wo man bereits erwartet wurde.
Gemeinschaftliches Erleben
Die Geschichten der Pilzesammler und Pferdeliebhaber fügten stimmig zusammen und schufen ein lebendiges Bild von gemeinschaftlichem Erleben und dem Geiste vergangener Zeiten. Die Wanderung war somit nicht nur ein Schritt durch die Natur und ein Eintauchen in die Geschichte, sondern auch ein tiefer Einblick in die kulturellen Verbindungen zwischen Mensch und Umgebung.

Veröffentlicht am 23. September 2025 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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