Von der Kinderschule zur heutigen Kindertagesstätte
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Und schon bald soll ein Naturkindergarten hinzu kommen
Neben „s‘ Jocke Hus“ im „Bremmewinkel“ wurde über viele Jahre hinweg immer ein Fluraltar an Fronleichnam aufgestellt. Im Jahre 1953 musste dieser allerdings – zwar auch am Sandplatz – erstmals etwas weiter weg errichtet werden. Grund dafür war der Bau einer Kinderschule. Deren Einweihung durch den damaligen Ortspfarrer Josef Schmid erfolgte schließlich im Jahre 1954.
Es war eine katholische Kinderschule mit wahrlich prägenden Personen. So werden sich manch ältere Dörlinbacherinnen und Dörlinbacher noch an Schwester Cecillia von den Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Gengenbach oder an die Hilfskraft (Erziehungshelferin) Tante Marie aus Dörlinbach erinnern, um nur zwei der wohl „Wichtigsten“ zu nennen.
Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr die Kinderschule immer wieder einmal bauliche Veränderungen, doch eine der umfangreichsten bahnte sich im Jahre 1992 an. Im August desselben Jahres vergab die politische Gemeinde erste Gewerke für ein Projekt, das laut dem Planer sich etwa bei 250.000 Mark einpendeln würde.
Ehemalige Wohnung in Kindergarten integriert
Ein Großteil der Umbaumaßnahmen bezog sich damals auf das zweite Obergeschoss, das nun dem Kindergarten komplett zur Verfügung stand. Zuvor befand sich dort noch eine Wohnung. Nun konnte man dort unter anderem eine Küche bestaunen, die den Bedürfnissen der Kinder entsprechend eingerichtet wurde. Erfreut waren die rund 250 Besucherinnen und Besucher beim Einweihnungsfest am 24. Januar 1993 auch über über eine neu installierte Dachterrasse sowie über den Turnraum im Keller. Der erheblich vergrößerte Turnraum, bot jetzt rund 50 Kindern Platz zum Turnen und Spielen. Die Einweihung vollzog übrigens der damals für Dörlinbach zuständige Pfarrer, Pater Joseph Palakkattukunnel aus Schuttertal. Noch ein Wort zu den Kosten: Nachdem im August 1992 für die ersten Gewerke von knapp 170.000 Mark vergeben wurden, bewilligte der Gemeinderat im Januar 1993 noch einmal eine Investition von 100.000 Mark.
Im neuen Jahrtausend musste die Gemeinde erst vor ein paar Jahren erneut für Baumaßnahmen an der Kindertagesstätte St. Angela, wie die Einrichtung inzwischen heißt, tief in die Tasche greifen. Im März 2017 beschloss der Schuttertäler Gemeinderat sowohl das Dach als auch die Fassade des über sechseinhalb Jahrzehnte alten Gebäudes zu sanieren. Dazu gehörte neben den neuen Ziegeln auch die Dämmung des Dachbodens. Und auch die Fassade bekam einen neues Antlitz inklusive einer Aufschrift an der Frontseite, womit nun auch jeder bereits von Weitem erkennt, dass sich in diesem Gebäude die Kindertagesstätte St. Angela befindet. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten beliefen sich auf rund 137.000 Euro.
Naturkindergarten im vorderen Durenbach
Und aktuell beschäftigt sich die Gemeinde Schuttertal erneut mit einem Kindergarten-Projekt in Dörlinbach. Diesmal geht es jedoch nicht um die Kindertagesstätte St. Angela, sondern für einen Naturkindergarten für die Gesamtgemeinde, der im Ortsteil Dörlinbach eingerichtet werden soll. Einen perfekten Platz dafür hatte man bereits gefunden dafür. Der Naturkindergarten sollte auf einem Wiesengelände unterhalb der Prinschbachhütte installiert werden. Doch im Januar 2022 zerplatzten die Hoffnungen für eine Umsetzung, der Pächter des Grundstücks machte einen Rückzug und gab das Gelände nicht wie geplant vorzeitig ab. Dieser Rückzug soll auf Druck einzelner Personen geschehen sein, wurde damals öffentlich. Doch schon einen Monat später war ein neuer Platz gefunden. Nun soll der Schuttertäler Naturkindergarten auf einer Wiese im vorderen Durenbach eingerichtet werden. Träger dieses neuen naturpädagogischen Betreuungsangebots wird allerdings nicht wie bei der Kindertagesstätte St. Angela die katholische Kirchengemeinde, sondern „Vielfalt für Kinder“, eine gemeinnützige GmbH, die bereits Träger einiger Kindertagesstätten in der Region ist und auch schon Erfahrung mit Wald- und Naturkindergärten hat. Und so wird nun bald auch im Durenbach ein sogenannter „Hobbit“-Wagen (die Buch- und Filmtrilogie „Herr der Ringe“ lässt grüßen“) stehen und Kinder in seiner Nähe und im angrenzenden Wald herumtollen.
Veröffentlicht am 10. April 2022 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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