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In eigener Sache (August 2023)

Lesedauer: 6 Minuten

In 17 Monaten startet das Jubiläumsjahr mit dem Neujahrslied

Die Urlaubs- und Ferienzeit beginnt in diesen Tagen. Wir wünschen euch allen eine tolle Zeit – ob zuhause oder in der Ferne. Denen die verreisen: Passt gut auf euch auf und kommt gesund zurück! Wir von der Redaktion werden derweil weiter Erinnerungen und Fakten sammeln, um euch auch in der Urlaubs- und Ferienzeit mit neuen Geschichten und Fotos zum bevorstehenden Dorfjubiläum zu erfreuen.

Impressionen vom Sommer 2023 – von Mitte Juli bis Anfang August.
In 17 Monaten startet unser Ort mit dem Dörlinbacher Neujahrslied in das Jubiläumsjahr 2025. Mitte Juni fand im Sitzungssaal des Rathauses in Dörlinbach ein erstes Vernetzungstreffen der Arbeitsgruppen statt. Dabei wurde der Wunsch geäußert, dass bereits zum Jahreswechsel 2023 / 2024 eine Art Probelauf für das „Wiederbeleben“ des Dörlinbacher Neujahrslieds stattfinden soll.
Dörlinbacher Sommer-Impressionen verbunden mit Urlaubsgrüßen.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Text des Dörlinbacher Neujahrslieds (Texttafel 1). Entspricht der Veröffentlichung im Dörlinbacher Heimatbuch (erschienen 1995) auf Seite 318.
Nun zu unserer Seite, auf der sich in den vergangenen Tagen einiges getan hat. Es gibt neue Fotos, einige wichtige Änderungen, neue Blog-Beiträge und sogar ein neues G'schichtle. Neu ist der Blog-Beitrag „Der Schulzenhansenhof“, der auch als „Schultishof“ und „Mattesenhof“ bekannt ist. Im Jahre 1826 wurde dieser am Hofweg neu aufgebaut. Denn zuvor stand das mächtige Bauernhaus mitten im Dorf auf s' Dreschers Matt. Ein weiterer Blog „Der Mayerhof“ beschäftigt sich mit einem Hofgut im oberen Prinschbach, das 1872 abgerissen wurde. Der damalige Löwenwirt Wilhelm Rösch (1824 bis 1906) hatte zuvor das Hofgebäude ersteigert und hat mit dem so gewonnenen Baumaterial den Kasperseppenhof im Durenbach aufgebaut. Und wir haben mal wieder einen neuen Blog-Beitrag zu unseren zahlreichen Brunnen im Ort mit dem Titel „Die Brünnlein, die da fließen“. Diesmal haben wir versucht möglichst alle öffentlichen und privaten, Brunnen, Brunnenanlagen und Wasserspiele zu erfassen. Dabei haben wir auch jene erfasst, die derzeit nicht in Betrieb sind. Auch zu den Weißstörchen gibt es einen neuen Blog-Beitrag. Der Titel „Warten auf den Storch“ deutet schon darauf hin. Es gibt den Wunsch im Ort, eine Nesthilfe für ein Storchenpaar zu installieren.
Probelauf zum Jahreswechsel 2023 / 2024

Das Interesse an dem Brauch ließ in den 1960er-Jahren merklich nach. Mitte der 1970er-Jahre ließen insbesondere die Katholische Junge Gemeinde (KJG) und der Musikverein den Brauch wieder aufleben. Auch junge Frauen gingen fortan mit auf die Tour. Trotz des erneuten Aufflammens wurde das Neujahrsansingen in Dörlinbach um die Jahrtausendwende kaum noch praktiziert. Doch nun endlich soll das Dörlinbacher Neujahrslied wieder in Erinnerung gerufen werden. Damit der Brauch des Neujahrsansingens aber nach dem Jubiläumsjahr nicht gleich wieder abebbt, wurde die Idee geboren, die Bevölkerung künftig zu den Jahreswechsel zum gemeinsamen Singen ins Dorf einzuladen. Verbunden mit einem Umtrunk, organisiert von der Gemeinde oder der Vereinsgemeinschaft, so der Vorschlag. Ob danach sich aus privaten Kreisen oder Vereinen einzelne Gruppen bilden, die wie früher von Haus zu Haus ziehen, lässt man offen. Der Hauptaugenmerk soll künftig auf das gemeinsame Singen in der Dorfmitte gelegt werden. Ende dieses Jahres kommt es somit zu einer Vor-Premiere. Bis dahin sollen Text und Melodie möglichst auch jenen vertraut gemacht werden, die aufgrund ihres Alters vielleicht noch nie mit dem Neujahrslied in Berührung kamen oder bislang einfach kein Interesse für diesen alten Brauch zeigten. Doch welcher Text soll es denn sein? Bei der Zusammenkunft im Dörlinbacher Rathaus war man sich mehrheitlich einig, dass kein Weg an der Originalversion vorbeiführt. Der Text wurde immer wieder einmal in den lokalen Medien veröffentlicht und ist unter anderem auch im 1995 erschienen Dörlinbacher Heimatbuch abgedruckt. Aber ob sich es dabei tatsächlich um den Originaltext handelt, ist nicht gesichert. Es ist zumindest jener Text, der sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt hat. Diesen vermeintlichen Originaltext  haben wir schon einmal in den Blog-Beiträgen „Dörlinbacher Neujahrslied“ vom 15. Januar 2021 und „Gedichte und Lieder“ vom 3. März 2022 auf dieser Internetplattform veröffentlicht. Übrigens auch die abgewandelte Version, die wir in der Lieder-Sammlung „De Hans im Schnoogeloch – Alemannische Lieder“ aus dem Jahre 1982 gefunden haben. In dieser Version ist die Strophe mit den „Dienstboten“ nicht erwähnt. Wollte man vielleicht den Text der Neuzeit anpassen? Mit einem entsprechenden Vermerk hätte man den Text durchaus belassen können, zumal die „Dienstboten“-Strophe in der Regel nur auf Bauernhöfen gesungen wurde, wo Mägde oder Knechte arbeiteten. Vielleicht waren aber auch jene, die das Dörlinbacher Neujahrslied in die Lieder-Sammlung aufnahmen, nicht textsicher. Ungewöhnlich auch, dass der Strophe für die „Kinder“ zwei weitere Strophen mit „Söhnen“ und „Töchtern“ vorgeschoben wurde. Wenn es sich auch nur um Nuancen handelt, es gibt zudem einige Abweichungen vom Originaltext. So heißt es beispielsweise im Original: „Wir wollen Euch alle begrüßen und Euch das Neujahr anschießen.“ In der Alemannischen-Lieder-Sammlung heißt es hingegen: „Wir wollen euch alle erfreuen und euch das Neujahr ansingen.“ Aus „Wir wollen das alte Jahr schließen und treten mit Freude ins neue“ wurde „Wir wollen das alte Jahr schließen und euch das neue anschießen.“ Und aus „Viel Glück und viel Segen in diesem Neujahr“ wurde „Viel Glück und viel Segen in dieses Neujahr“. Egal wie, beide Versionen haben wir noch einmal der Galerie dieses August-Info-Blogs beigefügt. Ebenso separat die Noten, deren Untertext allerdings leicht dem Original abweicht.

Neue Blog-Beiträge und G'schichtle
Dieser Tage haben wir wieder neue Beiträge aus der Reihe „Derlebacher G'schichtle“ hochgeladen – schon entdeckt?! Zum einen geht es um das Kreuz der Einheit, auch Chile-Kreuz genannt, das lange auf dem Tabernakel der Gedächtniskapelle stand – bis sich Diebe dafür interessierten. Zumdem befasst sich ein neuer Blog-Beitrag mit dem sogenannten letzten Weg bei der Bestattung der Toten. Über viele Jahrhunderte hinweg war „Der letzte Gang“ sehr sehr weit, bis hinüber zum einstigen Kloster in Ettenheimmünster. Um das Jahr 1656 wurde Dörlinbach von der Pfarrei Münstertal abgetrennt und mit der Pfarrei Schweighausen vereinigt. Von da an wurden die Dörlinbacher Toten bis in das Jahr 1903 nach Schweighausen gebracht, damit sie dort christlich bestattet werden konnten. Und ein weiterer Blog-Beitrag beschäftigt sich mit der alten Boxkamera. In einer alten Fotokiste fanden wir zahlreiche Fotografien im 60-mal-60-Millimeter-Format, die eben von einer solchen Boxkamera gemacht wurden. Die Fotos zeigen überwiegend Motive vom Festsonntag bei der 750-Jahr-Feier im August 1975. Und auch unser August-Info schließt mit dem altbekannten Aufruf zum Mitmachen in der Rubrik „DÖRLINBACH ist ...“: Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde mitmachen würden. Angesprochen sind auch jene, die hier aufgewachsen sind oder hier einmal gelebt haben und nun woanders im Land oder der Welt wohnen. Schreibt uns einfach ein paar Worte über den Ort und fügt bitte ein aktuelles Bild bei. Auch wer hier einmal zu Gast war oder einfach nur ein, zwei Zeilen zu Dörlinbach sagen möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Veröffentlicht am 1. August 2023 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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