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Dem Dorf Dörlinbach die Treue halten

Lesedauer: 4 Minuten

Begeisterung bei Festbankett und Jubiläumskonzert

Vor 50 Jahren wurde der Festakt anlässlich von „750 Jahren Dörlinbach“ auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Bernhard Himmelsbach in der Pfarrkirche St. Johannes abgehalten – eine praktische Entscheidung, da die Gemeinde noch keine eigene Festhalle besaß, das Festzelt als ungeeignet angesehen wurde und die anderen Räumlichkeiten für einen solchen Anlass viel zu klein waren. Heute, 50 Jahre später, präsentiert sich Dörlinbach in einem ganz anderen Licht.
Auch beim Festbankett am 22. März 2025 gab es wieder Jubiläumsprodukte: Nudeln, Brot, T-Shirts, Polo-Shirts und Kalender.
Mit einer eigenen Turn- und Festhalle, die seit 1984 besteht, wurde das Festbankett anlässlich „800 Jahre Dörlinbach“ zu einem festlichen Höhepunkt. Zudem fand der Festakt nicht im Rahmen des Hauptfestes statt, wozu Dörlinbach über die Pfingstfeiertage einlädt. Die Vorbereitungen zum diesjährigen Festbankett hatten sich gelohnt: Die Ränge füllten sich schnell, und als die etwa 300 Gäste eintrafen, mussten im Eiltempo zusätzliche Stuhlreihen aufgestellt werden, um sicherzustellen, dass jeder Platz fand.
Das Glücksrad war erstmals beim Festbankett am 22. März 2025 im Einsatz. Mit etwas Glück gibt es eine Packung Jubiläumsnudeln.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Impressionen vom Festbankett am 22. März 2025 in der Festhalle in Dörlinbach. Das Buffet ist eröffnet.
Das Festbankett bot eine neuartige Perspektive auf die Geschichte Dörlinbachs. In den Mittelpunkt rückte weniger die über 800 Jahre der Gemeinde, sondern Dorforiginale und außergewöhnliche Anekdoten aus dem letzten Jahrhundert. Bürgermeister Matthias Litterst begrüßte dazu Nachkommen bekannter Dörlinbacher Persönlichkeiten, die in nostalgischen Gesprächen ihre Erinnerungen teilten.
Ein Festakt voller Erinnerungen

Besonders interessant war die Erinnerung Karl Billharz, dem legendären „Dorfbott“, sowie an Hermann Fischer, einem weiteren unvergessenen Original Dörlinbachs. In früheren Blog-Beiträgen wurden ihre Geschichten bereits gewürdigt – Fischer unter anderem in „Ein Dorforiginal des 20. Jahrhunderts“ vom 20. Februar 2022 und Billharz unter „An der Umuzugsspitze“ vom 3. Mai 2021. Auch die Erzählungen über die Bild-Chronisten Wilhelm und Joseph Rothweiler, zugleich Vater und Sohn, brachten die Gäste zum Schwelgen. Vor allem Joseph, genannt „Schniendersepp“ war als Dorffotograf für viele Erstkommunionbilder bekannt. Mehr zu den beiden Rothweilers könnt ihr unter anderem im Blog-Beitrag „Bildchronisten von einst“ vom 9. Juni 2021 nachlesen. Zusätzlich wurden die traditionellen Trachten, die in Dörlinbach getragen werden, von einer Trachtenbotschafterin auf der Bühne und einer Gruppe von rund 20 jungen Leuten in der Halle präsentiert. Dieses stilvolle Beleben der Traditionen kam besonders gut beim Publikum an. Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation der 1000. Einwohnerin von Dörlinbach. Mit ihrer Geburt im Jahre 1969 konnte Dörlinbach erstmals diese magische Einwohnerzahl erreichen. Heute liegt der Ortsteil wieder unterhalb dieser Marke. Fazit: Der Abend war voll von Emotionen und einer Vielzahl interessanter Geschichten, die von der Stärke und dem Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft zeugten.

Musikalische Klänge und neue Harmonien
Umrahmt wurde das Festbankett von der Trachtenkapelle Dörlinbach und dem Chor Lauschangriff. Beide Ensembles standen wenige Wochen später an gleicher Stätte erneut im Blickpunkt, nämlich beim gemeinsamen Jubiläumskonzert. Dieses stellte eine weitere spannende Ergänzung im laufenden Jubiläumsjahr dar und bot nicht nur hervorragende Unterhaltung, sondern vielleicht auch eine Vorlage für zukünftige Doppelkonzerte. Direkt zu Beginn erklang der eigens für diesen Abend komponierte „Jubiläums-Marsch“ von Ossy Fahrner, dem allseits bekannten Musiker aus dem benachbarten Schuttertal. Den krönenden Abschluss bildete ein neues Dörlinbach-Lied, das auf die Melodie von „Dem Land Tirol die Treue“ getextet wurde. Der Refrain „Es ist das Dorf, dem wir die Treue halten, weil es so schön ist, unser Dörlinbach!“ schallte durch die Halle, unterstützt von der Trachtenkapelle sowie dem Chor und den rund 300 Gästen, die lautstark mitsangen – eine bewegende Zugabe, die alle Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ein Klick und schon seid ihr mittendrin

Zu beiden Jubiläumsveranstaltungen laden wir euch ein, in unsere Video-Galerie einzutauchen! Dort haben wir kleine Mitschnitte für euch zusammengestellt, die die schönsten Momente festhalten. Lasst euch von der Atmosphäre mitreißen und genießt einige der Höhepunkte der Feierlichkeiten. Ein Klick genügt und schon seid ihr mitten im Geschehen. Also schaut vorbei und lasst euch inspirieren!

Das Festjahr geht weiter

Diese beiden jüngsten Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen Dörlinbachs waren mehr als nur ein Blick in die Vergangenheit – sie haben die Dorfgemeinschaft zusammengeführt, Familientraditionen hervorgehoben und das kulturelle Erbe des Ortes gebührend gefeiert. Dieses Jubiläum bleibt zweifellos ein leuchtendes Zeichen der Verbundenheit und der Begeisterung, die in Dörlinbach spürbar ist. Auf das „etwas andere“ Festbankett und das beeindruckende Jubiläumskonzert, die beide hervorragend besucht waren, folgt nun eine kleine Verschnaufpause, bevor Anfang Mai zunächst der historische Ziegelbrand und Ende Mai die geführte Wanderung „Hof- und Kapellenweg“ anstehen. Zuvor lädt im Rahmen des Jubiläums die Kindertagesstätte St. Angela zu ihrer Aktion „Osterbrunnen“ ein.

Veröffentlicht am 8. April 2025 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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