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Eine bleibende Erinnerung

Lesedauer: 3 Minuten

Graffiti-Kunst der Dörlinbacher Jugend

Inmitten Dörlinbachs, wo Tradition und Moderne aufeinandertreffen, erblühte am letzten Samstag ein farbenfrohes Kunstprojekt – geleitet von der kreativen Nicole Reymann aus Herbolzheim. Mit einem sprühenden Enthusiasmus, der fast greifbar war, verwandelten 15 Kinder und Jugendliche eine triste Stützmauer bei der Alten Schule in ein leuchtendes Wandbild, das nicht nur die Wände, sondern auch die Herzen der Beteiligten berührte.
Geschafft: Das farbenfrohe Kunstprojekt der Jugend ziert nun den Parkplatz bei der Alten Schule – mitten im Dorf.
Nicole beschreibt ihren kreativen Prozess mit den Worten: „Wenn's im Kopf zu bunt wird, entsteht manchmal aus dem Chaos etwas (Knister-)brausiges. Es ist wie ein Feuerwerk im Kopf: voller Formen, Farben und Ideen, die unaufhörlich explodieren!“ Diese Energie war ansteckend und trieb auch die jungen Künstlerinnen und Künstler dazu, ihre kreative Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Ein Hingucker des Werkes ist das Ortswappen von Dörlinbach, neu interpretiert und mit einem fröhlichen Smiley verziert.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Momentaufnahmen von der Graffiti-Aktion der Dörlinbacher Jugend bei der Alten Schule. 15 Jugendliche eine triste Stützmauer in ein leuchtendes Wandbild.
Die Vorbereitung für die Aktion begann schon einige Wochen zuvor, als die Jugendlichen Ideen sammelten, gemeinsam Skizzen entwarfen. Diese Entwürfe wurden auf eine wetterfeste Plane übertragen, die dann am Vortag der Aktion an der Betonwand befestigt wurde. Am Samstag war der Moment gekommen: Nach einer kurzen Einführung durch Nicole und der Dörlinbacher Künstlerin Jule Ohnemus – die derzeit ihre Kunst auch im Rathaus präsentiert – wurde das Kommando gegeben: „Jetzt darf gesprayt werden!“
Mit Spraydosen und Graffiti-Markern
Mit einem Herzschlag zwischen Vorfreude und Nervosität griffen die Jungen und Mädchen zu Spraydosen und Farbmarkern. Einige sprühten zunächst zaghaft, während andere sich mutig ins Geschehen stürzten. Doch schon bald zeigte sich auf der Wand, was in den Köpfen der Kinder brodelte: Ein beeindruckendes Wandbild mit den Maßen von 7,50 Metern mal 1,70 Metern nahm Gestalt an. Die ursprünglich für Jugendliche von elf bis 14 Jahren konzipierte Aktion erlebte einen unerwarteten Zulauf: Jüngere und auch einige Erwachsene schlossen sich spontan an und belebten so das künstlerische Treiben. Sogar Bürgermeister Matthias Litterst, zusammen mit seiner Tochter Johanna, wagte sich kurzzeitig mit Graffiti-Marker und Spraydose an die Wandkunst.
Friedenstaube und Ortswappen mit Smiley
Ein Hingucker des Werkes ist das Ortswappen von Dörlinbach, neu interpretiert und mit einem fröhlichen Smiley verziert. So vereinte das Kunstwerk nicht nur die kreative Handschrift von Nicole Reymann, die bekannt dafür ist, dass ihre Werke stets mit einem Smiley versehen sind, sondern auch die Wünsche der Jugendlichen. Auf besonderen Wunsch der Jugendlichen wurde auch eine Friedenstaube in das Gesamtbild integriert, wodurch das Wandbild noch mehr Bedeutung erhielt. Nach knapp drei Stunden kreativen Schaffens durften sich die jungen Künstlerinnen und Künstler mit ihrem Namen auf dem Werk verewigen. Bürgermeister Litterst bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten, insbesondere bei den beiden Künstlerinnen sowie dem Orga-Team rund um Julia Zehnle, für die gelungene Aktion im Rahmen des Jubiläumsjahres „800 Jahre Dörlinbach“.

Grundstein für zukünftige Projekte

Mit diesem fast 20 Quadratmeter großen Graffiti wurde nicht nur eine bleibende Erinnerung geschaffen, sondern auch der Grundstein für zukünftige Projekte gelegt. Die angrenzende Freifläche vor der Feuerwehrgarage soll ebenfalls bunt gestaltet werden. Schuttertals Feuerwehrkommandant Achim Zehnle fand diese Idee großartig und zog sogar ein Feuerwehrmotiv in Betracht. Für das nächste Jahr planen die Initiatorinnen und Initiatoren, eine ähnliche Aktion im Rahmen des Ferienprogramms anzubieten. So bleibt Dörlinbach nicht nur durch seine Geschichte lebendig, sondern auch durch die kreativen Geister, die es mit solch strahlenden Erinnerungen bereichern.

Veröffentlicht am 22. Juli 2025 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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