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Fronleichnam 2022

Lesedauer: 5 Minuten

Prozession nur noch alle drei Jahre

Fronleichnam – es ist das Fest des allerheiligsten Leibes und Blutes Christi. Das Hochfest der römisch-katholischen Kirche wurde zum erstmals im Jahr 1246 in der Diözese Lüttich fest eingeführt. Fronleichnam ist als ein römisch-katholischer Feiertag in einigen Bundesländern gesetzlich als Feiertag festgeschrieben. Aber das kirchliche Fest gibt es heutzutage nur noch alle drei Jahre im Ort. In 2022 war es wieder soweit.

Fronleichnam 2022: Der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes. Das Hochamt wurde von Pater Thomaskutty Chempilayil und Diakon Joachim Swientek geleitet.

Seit dem Jahre 2015 gehört die Pfarrei Sankt Johannes Dörlinbach der neu formierten Kirche „An der Schutter“ an. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die alt hergebrachten kirchlichen Bräuche im Ort. Am Fronleichnamsfest wechseln sich seither die Pfarreien St. Johannes Dörlinbach, St. Antonius Schuttertal und St. Romanus Schweighausen mit der Ausrichtung des Festes ab (siehe dazu auch Blog-Beitrag „Prozessionen und Fluraltäre“ vom 15. August 2021).

Fronleichnam 2022: Der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes. Das Hochamt wurde von Pater Thomaskutty Chempilayil und Diakon Joachim Swientek geleitet.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Fronleichnam 2022: Der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes. Das Hochamt wurde von Pater Thomaskutty Chempilayil und Diakon Joachim Swientek geleitet.

Anlässlich des Patronatsfests 2022 (siehe unter Blog-Beitrag „Patrozinium 2022“ vom 8. Juni 2022) und der Vorbereitung einer begleitenden Bildpräsentation „100 Jahre Kirche in Dörlinbach“ kam nun ein faszinierendes Foto ans Licht. Es schien einen Blick in das Innere der alten Dreifaltigkeitskapelle zu gewähren, doch das Bild wurde wieder aus der geplanten Präsentation entfernt, da niemand mit absoluter Sicherheit bestätigen konnte, dass es tatsächlich in dieser Kapelle aufgenommen wurde. Das Rätsel um die Identität des abgebildeten Altarraums bleibt erst einmal ungelöst, während die Neugier auf die Geschichte dahinter wächst.

Es ist also nicht gesichert, ob die Aufnahme aus dem einstigen Kleinod aus romanischer Zeit stammt. Weder Anlass, Ort und Fotograf sind vermerkt. Auch sonst finden sich keine Hinweise auf der Rückseite der Fotografie. Das Foto muss aber an einem besonderen Tag entstanden sein. Wenn es sich wirklich um das alte Kirchlein handelt, ließe sich aufgrund des am oberen Bildrand erkennbaren elektrischen Lichts der Zeitraum auf die Jahre zwischen Ende 1919 und Anfang 1922 eingrenzen. 1919 wurden in Dörlinbach erstmals Elektrizitätsleitungen verlegt und 1922 fiel das Kirchlein der Abrissbirne zum Opfer. Diese zeitlichen Hinweise laden zur Spekulation ein und wecken den Wunsch, noch mehr über dieses Foto zu erfahren.

Kleine „Ärgernisse“
Erfreulich, dass auf dem kurzen Stück im Oberdorf die Leute nach wie vor ihre Häuser mit Blumen und Fähnchen ausschmücken. Entlang der Straße zur Schule hin sind die Häuser weit weg vom Geschehen und wohl deshalb auch kaum oder gar nicht mit den gelb-weißen Fähnchen verziert. Der Umzugsweg fernab der Hauptstraße hat jedoch auch was Gutes, denn ausgehend vom Kirchenportal bis zum Altar auf dem Pausenhof der Grundschule kann der gesamte Prozessionsweg mit Blumen und kleinen Blumenkreationen sowie auch kleinen Blumenteppichen ausgelegt werden. In diesem Jahr (2022) hatte sich das allerdings nicht bei allen herumgesprochen. Obwohl eine Umfahrung über den Kappelberg möglich ist, standen ein paar wenige Autofahrer und Autofahrerinnen unvermittelt vor den kunstvoll auf die Straße aufgebrachten Blumenkreationen. Sie drehten alle ab, bis auf zwei, die einfach weiterfuhren. Zwar mit gemäßigter Geschwindigkeit, aber dennoch ließ es sich nicht vermeiden, dass danach einige Blumen, Blütenblätter und Farne verzettelt herumlagen. Doch pünktlich zu Beginn der Prozession waren diese kleinen „Ärgernisse“ wieder behoben.
Kleine „Kunstwerke“

Unbeeinträchtigt von allem waren natürlich jene „Kunstwerke“, die sich vor dem Kirchenportal befanden. Versehen mit einer Friedenstaube unterm Regenbogen mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Auf einem weiteren Motiv-Teppich war eine Kirche abgebildet versehen mit den Schriftzügen „Von Hoffnung getragen … 100 Jahre“. Am Johannistag 2022 wird nämlich auf das 100-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Johannes zurückgeblickt. Siehe dazu auch unter Blog-Beitrag „Kirche von 1922 bis 2022“ vom 30. Mai 2022 sowie unter Blog-Beitrag „Patrozinium 2022“ vom 8. Juni 2022. Diese kleinen „Kunstwerke“ aber auch die weiteren Gestaltungsarbeiten entlang des Prozessionswegs inklusive des Fluraltars bei der Neuen Schule hatten wie gewohnt wieder einen Vorlauf, in den sich neben dem Gemeindeteam unter anderem auch die Frauengemeinschaft (kfd) mit einbrachte. Bereits am Vorabend zu Fronleichnam wurden auch schon die Fahnen gehisst. Und damit am frühen Morgen des Fronleichnamstags all die ehrenamtlichen Gestalterinnen und Gestalter der Blumenteppiche eine Orientierung haben, hatte man sich diesmal etwas besonderes einfallen lassen. Die Prozessionsstrecke wurde mit einem Sportplatz-Markierwagen abgelaufen.

Das Hochamt wurde von Pater Thomaskutty Chempilayil und Diakon Joachim Swientek geleitet. Sowohl den feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche als auch die Prozession zum Fluraltar bei der Grundschule wurde von der Trachtenkapelle Dörlinbach umrahmt.

Veröffentlicht am 18. Juni 2022 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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