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Schwester Maria Fiatis Schätzle

Lesedauer: 3 Minuten

Ein Leben für die Ärmsten

Schwester Maria Fiatis Schätzle (1923 bis 1993) war ein Zeichen der Einheit für die Diözese San Isidro, ihre letzte Wirkungsstätte in Argentinien, und eine wirkliche „Volksmutter“, besonders für die Armen und Notleidenden. Am 16. Juli 1923 wurde sie als älteste von acht Geschwistern geboren. Am 2. November 1946 trat Maria Schätzle in das Säkularinstitut der Marienschwestern ein und weihte sich am 18. Oktober 1947 der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt.

Der Gedenkstein für Schwester M. Fiatis Schätzle, den die Familie zusammen mit Freunden sowie der Unterstützung der Pfarrgemeinde St. Johannes auf dem Gelände der Gedächtniskapelle auf dem Kappelberg im Jahre 1994 anbringen ließen.
Ihr Liebensbündnis mit Gott und der Gottesmutter besiegelte sie am 20. Januar 1956 auf ewig. Im Jahre 1949 wurde Schwester M. Fiatis, wie sie fortan genannt wurde, vom Urheiligtum in Vallendar ausgesandt, um in Argentinien und in Uruguay am Aufbau des Schönstattwerkes mitzuwirken. Der Gründer, Pater Josef Kentenich, gab dieser Gruppe von Schwestern die Weisung: „Ich brauche Volksmütter!“
Oktober 1991: Schwester M. Fiatis Schätzle verteilt in der Essensküche (Comedor) im „Barrio Virreyes“ in San Isidro einen süßen Nachtisch.
Schwester M. Fiatis Schätzle vertieft im Gespräch mit Alcides Jorge Pedro Casaretto, von 1976 bis 2011 Bischof von San Isidro, Argentinien. Die Aufnahme aus dem Jahre 1991 wurde anlässlich eines Besuchs des Bischofs an ihrer Wirkungsstätte in San Isidro gemacht.
Schwester M. Fiatis verwirklichte dieses Ideal, indem sie sich jederzeit selbstlos der Gemeinschaft und vor allem den ihr anvertrauten Menschen zur Verfügung stellte. Sie arbeitete in Nueva Helvecia in Uruguay zeitweise als ambulante Krankenschwester, später in der Katechese in Argentiniens Metropole Buenos Aires in einer deutschsprachigen Gemeinde. Von 1964 an bis zu ihrem Tod entfaltete sie eine fruchtbare apostolische Tätigkeit in der Schönstattbewegung. Sie war die „Seele“ beim Bau des Heiligtums in Cordoba sowie bei der Errichtung des Heiligtums in San Isidro. Viele Jahre stand Schwester M. Fiatis an der Spitze der Schönstätter Mütterbewegung in Argentinien, der sie ihre ganze mütterliche Liebe und Kraft widmete.

Erster Besuch in der alten Heimat

Erst im Jahre 1971 war es Schwester M. Fiatis Schätzle vergönnt, ihre Heimat Dörlinbach, ihre Familie für einige Wochen zu sehen. 14 Jahre später, im Jahre 1985 verbrachte Schwester Fiatis ihren zweiten Heimaturlaub, der zugleich ihr letzter Besuch in Dörlinbach sein sollte. Es war somit auch das letzte Mal, dass alle acht Geschwister lebend beisammen waren. Ende 1982 kam Schwester Maria Fiatis Schätzle nach San Isidro, nördlich von Buenos Aires gelegen, um zusammen mit drei anderen Schwestern die Gemeinschaft für das dort zu errichtende Schönstatt-Heiligtum vorzubereiten. Schnell hatten die Leute vor Ort die aus Dörlinbach stammende Ordensfrau in ihr Herz geschlossen. Schwester M. Fiatis war „die Mutter von San Isidro“. Für die Menschen in ihrem neuen Wirkungskreis wurde sie zu einer „Heiligen der kleinen Details“, wie sie liebevoll genannt wurde. Denn nicht die kleinste Einzelheit entging ihr und sie kümmert sich um alles. Dabei galt ihr Sorge den armen Kindern im „Barrio Chacabuco“ sowie im „Barrio Virreyes“ als auch in „Nosotros“, einem Zentrum für geistig behinderte Kinder. Schwester Maria Fiatis war ein Beispiel für gelebte Nächstenliebe. Die gebürtige Dörlinbacherin, die ihr Leben den Ärmsten der Armen widmete, starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 8. Juli 1993 in einem Hospital in Buenos Aires. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Schwesternfriedhof in Florencio Varela, dem argentinischen Neu-Schönstatt. Ihr zu Ehren wurde bei der Gedächtniskapelle in Dörlinbach ein Gedenkstein aufgestellt.

Ihr letztes Gebet:

Lieber Gott, ich gehöre Dir und doch weiß ich wie oft ich erbärmlich und unzuverläßlich bin. Du weißt aber auch wie ich Dir ganz gehören möchte. Meine großen Ideale – wo sind sie? Die Heiligsprechung unseres Vaters, unserer Gemeinschaft mit allen ihren Schwierigkeiten, die Führertagung. Ein Lobopfer der Barmherzigkeit des Vaters sollte ich werden und bin so weit entfernt davon. Verzeih mir Vater, verzeihe mir Mutter. Alles soll Dir gehören, besonders mein Einsatz für die Priester, unseren Bischof, Monseñor Jorge Casaretto, Pater Hugo und seine Gemeinschaft, das Institut der Schönstattpriester, auch die Schönstattpatres. Segne alle Priester, die in Not sind. Schenk auch unserer Familie gute und viele Berufe, gib unseren Vorgesetzten Licht und Stärke. Verzeiht mir alle Unzulänglichkeiten. Vom Himmel aus möchte ich Euch einmal allen helfen, besonders den Priestern … (Schwester M. Fiatis Schätzle konnte es nicht mehr fertig schreiben)

Veröffentlicht vom 15. Februar 2021 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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