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Rastplatz Sandgrube-Hütte

Lesedauer: 5 Minuten

Erinnerungen an den Dörlinbacher Sandsteinbruch

Es gibt heute noch erkennbare Überreste des ehemaligen Sandsteinbruchs, die sich oberhalb einer Hütte im Gewann Dachsrain im Gemeindewald befinden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1920er-Jahre wurden dort Sandsteine abgebaut. Eben jener Sandstein, die beispielsweise als Geländersteine für Brücken über die Schutter genutzt wurden.

September 2021: Impressionen vom Rastplatz Sandgrube-Hütte. Erbaut wurde die Hütte im Jahre 2017.
Ebenso wurden dort auch Sandsteine für den Kirchenneubau in den Jahren 1922 und 1923 gebrochen. Zwei Bürger aus dem Ort haben dem Dörlinbacher Sandsteinbruch durch ihr Engagement eine bleibende Erinnerung gesetzt. Matthias Ohnemus (1934 bis 2020) und Alois Göppert (Jahrgang 1946) errichteten im Jahre 2017 auf einer Freifläche unterhalb des ehemaligen Sandsteinbruchs eine Hütte – die sogenannte Sandgrube-Hütte. Insgesamt 800 Stunden an ehrenamtlicher Tätigkeit investierten die beiden Männer.
September 2021: Impressionen von der stilisierten Kirche auf dem im Jahre 2017 eingerichteten Rastplatz Sandgrube-Hütte.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
September 2021: Impressionen vom Rastplatz Sandgrube-Hütte. Erbaut wurde die Hütte im Jahre 2017.

Der Rastplatz für Wanderer bietet jedoch weit mehr, wobei vor allem der Sandstein zur Geltung kommt. Ein Hingucker ist zweifelsohne eine stilisierte Sandsteinkirche, gestaltet aus einem riesigen Korpus als Kirchenschiff, einem weiteren spitz zulaufenden Stein als Dach und der Turm ähnelt einem Bildstöckchen. Doch statt kleinen Heiligenfiguren in einer Nische wurde ein kleines funktionsfähiges Glöcklein in den Stein eingelassen beziehungsweise eingebaut.Die stilisierte Kirche ist jedoch nicht das einzige Zeugnis, das an die Sandstein-Grube erinnern soll. Gleich daneben befindet sich ein mächtiger Sandsteinbrunnen aus dem frisches Quellwasser sprudelt. Der Brunnen war fast schon ein „Muss“ für die Gestaltung des Ratsplatzes. Zumal sich Dörlinbach bekanntlich als „Brunnendorf“ bezeichnet und überall im Ort Brunnenanlagen aus Sandstein zu finden sind. Alois Göppert war übrigens federführend an der Namensfindung „Brunnendorf“ beteiligt (siehe dazu auch Blog-Beitrag „Brunnendorf Dörlinbach“ vom 10. April 2021). Die Sandgrube-Hütte samt der dazugehörigen Anlage ist übrigens Bestandteil des „Alten Kirchwegs“, einem Rundweg mit vielen weiteren Anlaufpunkten. Ausgehend vom Wanderparkplatz am Oberrain geht es direkt zur Sandgrube und dem eben beschriebenen Rastplatz. Wie schon am Ausgangspunkt Oberrain befindet sich auch bei der Sandgrube eine Informationstafel von Tourist-Info Schuttertal. Die Wanderer finden dort nicht nur Wissenswertes zum Bau der Sandgrube-Hütte oder zum Sandsteinbruch, sondern auch zum Kloster Ettenheimmünster und dessen Einfluss auf den Bereich Dörlinbach.

Der Rundweg führt von der Sandgrube weiter hin zum „Totenruhstein“. Dort zweigt auch der Rundweg vom „Totenruhweg“ ab, der geradewegs über den Dörlinbacher Grund nach Ettenheimmünster führt. Der Rundweg verläuft hingegen am „Totenruhplatz“ vorbei, über Schwiebögle und Sandebene geht es zurück an den Oberrain. Dazwischen gibt es immer wieder herrliche Aussichtspunkte. Ergänzend mit den Infotafeln der Gemeinde, auf denen auch die Wanderroute gut und verständlich erklärt wird, gestaltet sich der „Alte Kirchweg“ als ein tolles Wandererlebnis mit geschichtlichem Hintergrund. Dem „Alten Kirchweg“ werden wir noch gesondert einen eigenen Blog-Beitrag widmen. Darin werden wir auch näher auf den Ursprungsgedanken von Alois Göppert und Matthias Ohnemus eingehen, die zwar mit ihrer Aktion der ehemaligen Sandgrube eine bleibende Erinnerung geschaffen haben, aber mit ihrer Initiative eigentlich etwas ganz anderes im Sinn hatten.

Veröffentlicht am 14. Juli 2022 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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