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Wassertretbad in der Ruhl

Lesedauer: 4 Minuten

Im 56. Jahr erst Vorfreude – dann Enttäuschung

Fließendes Wasser war beim Verkehrsverein Dörlinbach nahezu bei allen vom Verein initiierten Projekten immer mit im Spiel. Den Verein gibt es heute leider nicht mehr, aber die durch seine Mitglieder geschaffenen Freizeitanlagen zeugen noch heute im Ort von deren Vorliebe fürs Wasser. Das gilt vor allem für die zahlreichen öffentlichen Brunnenanlagen.

Die Wassertretbad-Anlage in der Ruhl im August 1996. Die Anlage ist vor allem bei Wanderern beliebt.
Es gilt aber auch für eines der allerersten Projekte, bei der der allseits bekannte „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp mit ins Spiel kam. 1968, zwei Jahre nach der Vereinsgründung, schufen die Mitglieder zusammen mit ihrem Vorsitzenden Joseph Hupfer (1911 bis 1978) in der Ruhl eine Wassertretbad-Anlage nach Kneipp. Natürlich gehörte auch ein separates Armbecken sowie eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen, aber auch zum Ablegen und Anziehen von Kleidungsstücken beziehungsweise der Schuhe dazu.
Die Wassertretbad-Anlage in der Ruhl im Juli 2021: staubtrocken und außer Betrieb! Kein kühles Nass für Füße und Arme.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Die Wassertretbad-Anlage in der Ruhl im August 1996. Die Anlage ist vor allem bei Wanderern beliebt.

Es gilt aber auch für eines der allerersten Projekte, bei der der allseits bekannte „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp mit ins Spiel kam. 1968, zwei Jahre nach der Vereinsgründung, schufen die Mitglieder zusammen mit ihrem Vorsitzenden Joseph Hupfer (1911 bis 1978) in der Ruhl eine Wassertretbad-Anlage nach Kneipp. Natürlich gehörte auch ein separates Armbecken sowie eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen, aber auch zum Ablegen und Anziehen von Kleidungsstücken beziehungsweise der Schuhe dazu.

 Die Anlage erfreute seither die Dörlinbacher Bürgerinnen und Bürger sowie die Feriengäste gleichermaßen. Und damit dort auch alles seine Richtigkeit hatte und die Anlage stets sauber gehalten wurde, darum kümmerten sich die Vereinsmitglieder. Und deren erster Vorsitzende hatte ja stets sein Auge darauf, schließlich wohnte er gleich um die Ecke. Der Verkehrsverein firmierte im Jahre 2000 zum Heimat- und Touristikverein und ging acht Jahre später im Gewerbe- und Touristikverein Schuttertal auf (siehe dazu auch Blog-Beitrag „Verkehrsverein Dörlinbach“ vom 20. Mai 2021). Zwischenzeitlich hatten Lothar Alexander Hupfer (Jahrgang 1958), ein Sohn des allerersten Verkehrsvereins-Vorsitzenden, und dessen Ehefrau Ingrid Martha, eine geborene Feger (Jahrgang 1959), sich um die Wassertretbad-Anlage gekümmert. Nachdem auch der Gewerbe- und Touristikverein Schuttertal im Jahre 2014 aufgelöst wurde übernahm die Gemeinde Schuttertal die Verantwortung für die öffentliche Anlage in der Ruhl.

 Alles verlief zunächst in seinem gewohnten Gang. Doch im Jahre 2021 sorgte die Anlage für Unmut. Was war geschehen? Zunächst erweckt ein Artikel in der Badischen Zeitung für unerwartete Aufmerksamkeit. In dem Bericht zu Wandern und Kneippen wurde nicht nur auf mehrere Dutzend Wassertret-Anlagen in Südbaden sondern auch exemplarisch auf die Wassertretbad-Anlage in Dörlinbach hingewiesen. „Kühle Pause auf dem Bettelweg Schuttertal“ hieß es im Untertitel. Das Tragische jedoch: „s’ Trätbad“, wie die Anlage hier genannt wird, war mittlerweile staubtrocken. Kein kühles Nass für Füße und Arme.

Quelle versiegt
Die Quelle ist versiegt und wird es wohl auch für längere Zeit bleiben. Auf den Umstand weist seither vor Ort ein kleines Schildchen der Gemeinde Schuttertal hin. Eine Instandsetzung in naher Zukunft ist anscheinend nicht geplant. Fakt ist dass im Sommer 2021 sich niemand an dem kühlen Nass erfreuen konnte. Bei Kneipp-Liebhabern und -Liebhaberinnen im Dorf hatte sich das schnell herumgesprochen. Aber der Bettelweg, der von vielen Feriengästen und Wanderern von außerhalb frequentiert wird, führt nun mal an der Wassertretbad-Anlage vorbei. Diese zogen alle dann wieder enttäuscht von dannen als sie bemerkten, dass dort kein Wasser mehr fließt, berichten Anwohner.

Veröffentlicht am 11. September 2021 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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