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Die Planungen dauerten Adebar zu lange

Lesedauer: 3 Minuten

Ein Weißstorchpaar baut sein „Eigenheim“ in Dörlinbach

In Dörlinbach gibt es Neuigkeiten, die vor allem Storchenliebhaber erfreuen werden. Vor einiger Zeit berichteten wir über die ambitionierten Pläne, eine Nesthilfe im Ort zu installieren, um ein Storchenpaar zur Ansiedlung zu bewegen. Die Vorfreude war groß, denn die Storchenfreunde hatten bereits einen geeigneten Standort auf dem Dach des Stromtürmchens auf Drescher's Matt ins Auge gefasst. Man träumte davon, dass bis zum Jubiläumsjahr 2025 in Dörlinbach einer der großen Flugkünstler vielleicht sogar Nachwuchs zeugen könnte.
Der neue Adebar bei der Futtersuche auf Wangler's Matt.
Die ersten Gespräche mit dem zuständigen Stromanbieter wurden bereits vom Bürgermeister persönlich geführt. Doch während man noch an den Planungen feilte, kam der Frühling und mit ihm der altbekannte G5-Storch zurück. Dieser hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder auf der G5-Antenne des ehemaligen Fabrikgebäudes (heute ein Mehrfamilienhaus) im Mühlweg niedergelassen – ohne jegliche Ambitionen auf einen Nestbau. Vor wenigen Wochen am 10. April jedoch landete plötzlich ein neuer Storch direkt auf dem Rathausdach.
Dem neuen Adebar gefällt es offensichtlich in Dörlinbach und auf der G5-Antenne.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Mitte April war die Freude groß: Zwei Weißstörche standen nun auf der G5-Antenne und verstanden sich blendend.
Aufmerksam musterte er seine Umgebung – die Kirche, die Nachbargebäude und schließlich die G5-Antenne, die schneller als gedacht seine „Herzenskandidatin“ wurde. Wie es der Zufall wollte, war die Antenne gerade nicht „besetzt“, und so fand der neue Meister Adebar seinen perfekten Schlafplatz. Noch bevor die Glocken die Mittagsstunde läuteten, entschied er sich, sich auf der Antenne umzuschauen. Später folgte ein Ausflug zur Futtersuche auf Ziegler's Matt, bevor er sein Nachtlager endgültig auf der G5-Antenne aufschlug. Und schon bevor er eines seiner Beine hochzog und die Augen niederlegte, war für ihn das erste Abenteuer in Dörlinbach vollbracht.
Auf der Suche nach der Partnerin
Doch das Storchendasein ist nicht nur durch das Finden eines gemütlichen Schlafplatzes geprägt. Nach zwei Nächten war der Neue plötzlich verschwunden. Hatte er sich vielleicht auf eine Reise begeben? In der Tat war er eine knappe Woche später zurück – offenbar auf der Suche nach einer Partnerin. Am 17. April war die Freude groß: Zwei Weißstörche standen nun auf der G5-Antenne und verstanden sich blendend. Sie begannen sofort mit dem Nestbau, was die ansässigen Bürgerinnen und Bürger vom „Mitsitzbänkle“ im Mühlweg aus mit großer Begeisterung beobachteten.
Namen für Mama und Papa Storch
Der Horst wuchs schneller als erwartet, und bei dem ständigen Liebesspiel sprang so manche Augenbraue hoch. Der Wonnemonat Mai war gekommen und der Horst war soweit fertig, dass man sich nun auf die Brutzeit freuen konnte. In den kommenden Wochen hoffen wir alle auf den allerersten Storchennachwuchs in Dörlinbach. Und währenddessen dürfen die Schüler und Schülerinnen der Dörlinbacher Grundschule nicht fehlen – sie haben die ehrenvolle Aufgabe, Namen für Mama und Papa Storch auszuwählen. Die Ergebnisse dieser kreativen Namensfindung und die Neuigkeiten über den erwarteten Nachwuchs werden wir in einem der nächsten Blog-Beiträge zum Besten geben.

Zur Erinnerung

Für alle, die unsere vorherigen Berichte verpasst haben, erinnern wir gerne an die Blog-Beiträge „Weißstörche in Dörlinbach“ vom 4. August 2021 und „Warten auf den Storch“ vom 18. Juni 2023. Werfen Sie doch einfach mal einen Blick hinein!

Veröffentlicht am 6. Mai 2024 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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