Seite wählen

Farbtupfer unter der Dorfbevölkerung – Folge 1

Lesedauer: 4 Minuten

Drei Kurz-Porträts von Dorforiginalen

Oft waren es eigenwillige und eigenartige Menschen, die in unseren Dörfern lebten. Doch was genau macht einen Menschen zu einem Dorforiginal, zu einem Charakterkopf? Und muss der Blick zurück zwangsläufig von Nostalgie geprägt sein? Diese Fragen stellen sich uns, wenn wir an die einzigartigen Persönlichkeiten denken, die das dörfliche Leben geprägt haben und teilweise auch heute noch prägen.
Neue Blog-Beiträge zu bemerkenswerten Persönlichkeiten unseres Dorfes. Künftig wollen wir jeden Monat drei Dorforiginale ins Gedächtnis rufen.
Dorforiginale sind nicht nur Personen mit einer unverwechselbaren Art oder einem besonderen Auftreten. Sie sind die bunten Farbtupfer in der vielfältigen Palette der Dorfgemeinschaft – ja, und auch heute gibt es sie noch, wenn auch vielleicht nicht mehr so zahlreich wie in früheren Zeiten. In monatlichen Folgen zu Dörlinbacher Dorforiginalen möchten wir einige dieser bemerkenswerten Persönlichkeiten aus der Geschichte unseres Dorfes ins Gedächtnis rufen.
Drei Dorforiginale: Hermann Fischer, Josef Billharz und Bernhard Engel. Sie alle sind bemerkenswerte Persönlichkeiten aus der Geschichte unseres Dorfes.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Dorforiginal Josef Billharz aus der Hauptstraße 8. Er Bürgermeister von Dörlinbach und hinterließ in dieser Funktion deutliche Spuren im Dorfleben.
Wir wollen diese Menschen mit Kurz-Porträts lebendig halten – als Farbkleckse in der oft geschäftigen, gleichförmigen Welt. In dieser ersten Folge beginnen wir mit Hermann Fischer und Josef Billharz, beide aus der Hauptstraße, sowie Bernhard Engel vom Oberdorf – allesamt farbenfrohe Charaktere aus der Geschichte unseres Dorfes.
Hermann Fischer (1886 bis 1983)

Beginnen wir mit Hermann Fischer, der sich seinen Platz unter den Dorforiginalen redlich verdient hat. Der „alde Fischer“, wie er im Ort liebevoll genannt wurde, war ein wahrer Schalk, dessen Witz und Humor bis heute viele im Dorf noch immer zum Schmunzeln bringen. Er brachte Leben in den Alltag, sei es bei einem Plausch im Wirtshaus, auf der Ruhebank vor seinem Haus oder beim Nachbarn. Seine Anekdoten und Geschichten haben wir teilweise schon auf dieser Plattform digital verewigt: In der Reihe „Derlebacher G’schichtle“ findet man ihn in den Folgen „Mit Fahrrad und Nachthemd ins Gefängnis“ vom 6. Februar 2022 sowie „Schalk und Witzeerzähler bis ins hohe Alter“ vom 12. Februar 2022. Nicht zuletzt haben wir ihm einen ganz eigenen Blog-Beitrag gewidmet: „Ein Dorforiginal des 20. Jahrhunderts“ vom 20. Februar 2022.

Josef Billharz (1911 bis 2004)

Beim Blick auf unsere Dorforiginale, dürfen wir Josef Billharz nicht vergessen. 1957 wurde er zum ersten Mal zum Bürgermeister von Dörlinbach gewählt und hinterließ in dieser Funktion deutliche Spuren im Dorfleben. Billharz war keine graue Maus. Er engagierte sich in beinahe jedem Verein und war Gründungsmitglied des Verkehrsvereins. Auch im Männergesangverein sang er mit. Über Jahrzehnte hinweg war er zudem ein sogenannter „Dorfschreiber“ – als freier Mitarbeiter der Lahrer Zeitung und der Badischen Zeitung brachte er lokale Geschichten und Ereignisse zu Papier. Weitere spannende Einblicke in sein Leben findet ihr in unserem Blog-Beitrag „Der letzte Rathauschef im eigenständigen Dörlinbach“ vom 18. Oktober 2022.

Bernhard Engel (1951 bis 2024)

Der letzte Persönlichkeit in unserem ersten Teil ist Bernhard Engel, der besonders in seinen späteren Jahren zum Dorforiginal wurde. Während der „alde Fischer“ seine Geschichten oft im Wirtshaus am Stammtisch erzählte, saß Bernhard Engel an der Fensterbank seines Wohnhauses („s’ Moritze Hus“) und plauderte munter mit Passanten und Wanderern. Tag für Tag begegnete man ihm, und kaum jemand konnte sich seinen fesselnden Erzählungen entziehen. Mit seiner einzigartigen Art das Dorfleben durchs Fenster zu erklären, hinterlässt er eine Lücke im Ort. Mehr über diesen „Geschichtenerzähler“ könnt ihr in den Beiträgen „Der Fenstergucker“ vom 16. Dezember 2023 und „Leb’ wohl, Bernhard!“ vom 15. April 2024 erfahren.

Veröffentlicht am 22. Dezember 2024 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

Das könnte Dir auch gefallen:

Suchdienst für vermisste Soldaten

Suchdienst für vermisste Soldaten

Laut dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) waren zum Ende des Zweiten Weltkriegs rund 20 Millionen Menschen in Deutschland Suchende oder Gesuchte. Und auch...

mehr lesen
Der erste Bürgermeister der neuen Gemeinde

Der erste Bürgermeister der neuen Gemeinde

Bernhard Himmelsbach, Jahrgang 1940, schrieb Geschichte als erster Bürgermeister der neuformierten Gemeinde Schuttertal, die 1974 aus den früher eigenständigen Gemeinden Schuttertal, Dörlinbach und...

mehr lesen
Das Gesicht der Post

Das Gesicht der Post

„Trara, die Post ist da! Von weitem hört man schon den Ton, sein Liedchen bläst der Postillion ...“ – diese Zeilen aus dem beliebten Volkslied,...

mehr lesen
Seltene und ungewöhnliche Namen

Seltene und ungewöhnliche Namen

Familiennamen haben in Deutschland eine lange Geschichte. Nachweislich kommen die ältesten Familiennamen aus Italien, wo einige bis ins neunte Jahrhundert zurückreichen, als sie in Venedig...

mehr lesen
Sport als Brücke der Integration

Sport als Brücke der Integration

Benjamin Meßner (Jahrgang 1988), aufgewachsen hier in Dörlinbach, hat sich in Köln auf eine außergewöhnliche Reise begeben. Im Jahre 2015 gründete er eine Fußballmannschaft, die...

mehr lesen
Schwester Maria Engelind Singler

Schwester Maria Engelind Singler

Neun junge Frauen aus Dörlinbach traten dem Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern bei. Unter ihnen auch die beiden Geschwister Theresia Singler (1927 bis 2022) und Franziska...

mehr lesen

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Favicon
doerlinbach800.de
Die rechte Maustaste ist nur für eingeloggte Benutzer verfügbar