Internationale Volkswandertage
Ein Volkssport mit vielen Facetten
Ende Oktober 2020 sollten die 40. Internationalen Volkswandertage in Dörlinbach stattfinden, wozu der Radfahrverein „Schutterbund“ Dörlinbach seit Anfang der 1980er-Jahre jährlich im Herbst ins Schuttertal einlädt. Doch die Richtlinien einer im Februar / März 2020 beginnenden Pandemie ließen eine solche Volkssportveranstaltungen nicht zu. Durch die anhaltende COVID-19-Pandemie wird es auch im Oktober 2021 keine Volkswandertage im Schuttertal geben.
Wandertag wurde keine „Eintagsfliege“
Der Schuttertäler Stiefel
Was macht der Reiz solcher Volkssportveranstaltungen im Tal aus? Viele loben immer wieder die Streckenauswahl. Der Verein sucht jedes Jahr neue Strecken heraus, sodass auch bei den treuesten Teilnehmerinnen und Teilnehmern keine Langeweile aufkommt. Und treue Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt es bei den Wandertagen rund um Dörlinbach wahrlich zuhauf. Dies liegt zu einem auch daran, dass inzwischen auch einheimische Vereine und Vereinigungen sowie private Wandergruppen zum Mitmachen motiviert werden. Der größten Gruppe winkt ein Wanderpokal. Den „Schuttertäler Stiefel“, wie der Preis genannt wird, konnten schon viele in den Händen halten. Angefangen von der privaten Wandergruppe Ketterer, dem Roten Kreuz und der Damenriege bis hin zu Musikverein und Sportverein. Weiter profitiert der Verein immer wieder von seinen Wanderfahrten zu anderen Vereinen. Denn der eine oder andere Verein kommt irgendwann dann mal zu einem Gegenbesuch über ein Wandertag-Wochenende. Und gelegentlich wird es dann auch ganz international. So gab es auch schon Wandervereine aus Belgien und Luxemburg, die mit einem vollen Bus den Dörlinbacher Wanderfreunden einen Besuch abstatteten. Es gab auch schon Vereine, die mit zwei Bussen anreisten.
Diese Volkssportveranstaltungen sind für viele ein Ansporn, denn die Wandertage werden auch für das internationale Volkssportabzeichen gewertet. So kam und kommt es auch immer wieder vor, dass manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an beiden Veranstaltungstagen auf die Strecke gehen, um möglichst viele Kilometer für das Wertungsheftchen zu machen. Andere wiederum freuten sich auf die Medaille. Dabei haben die sogenannten „Medaillen“ kaum was mit einer Medaille zu tun. Die Wanderpreise, die jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer früher gegen einen Obolus erlaufen konnte, waren vielfältig. Lediglich bei der allerersten Veranstaltung gab es eine richtige Medaille zum umhängen. Schon bei den zweiten IVV-Wandertagen war es ein Zinnteller mit dem Motiv des alten Rothweilerhofs im Durenbach, der im Jahre 1990 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die Serie mit den Motiv-Zinntellern wurde jedoch nach drei Veranstaltungen wieder beendet. Es folgten Mini-Puppen in Schuttertäler Tracht. Erst ein Mann im Jahre 1986, im Folgejahr eine Frau. Danach sollte es mit einem „Säcklistrecker“ (siehe dazu unter Blog-Beitrag „Das Säcklistrecken“ vom 16. März 2021) weitergehen. Dazu kam es aber nicht. Stattdessen folgten zunächst Mini-Petroleumlampen und Mini-Spinnräder, danach kleine Keramikmodelle (auch Krüge) beziehungsweise Mini-Figuren aus Ton. Heutzutage gibt es solche „Einzelbelohnungen“ für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht mehr. Der „Lohn“ ist für viele einfach nur das Genießen der Landschaft und die Einkehr an den Kontrollstellen, wo auch immer bestens für die Wandergäste aus Nah und Fern gesorgt wird. Da gibt es aber auch jene, denen die herrliche Aussicht auf den Höhen des Schuttertals egal ist, und die Strecken im Marathontempo durchlaufen – einfach nur des Trainings wegen.
Meerrettichmann und Schweizer Kater
Stolze Franco-Kanadierin
Veröffentlicht am 14. Juli 2021 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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