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Das Pfarrhaus

Lesedauer: 3 Minuten

Projekt 2000 konnte nicht wie geplant umgesetzt werden

Das Pfarrhaus der Sankt-Johannes-Gemeinde wurde im Jahre 1936 erstellt. Vorausgegangen war eine Schenkung an die Kirchengemeinde. Diese betraf einen 8,82 Ar großen Platz an der Hauptstraße in Höhe der Herrenmatt-Brücke. Darauf konnte schließlich das Pfarrhaus mit einem Aufwand von damals 19.850 Mark errichtet werden. Somit waren auch die Voraussetzungen zu Erhebung zur Pfarrkurie im Oktober des gleichen Jahres geschaffen.

März 2021: In das ehemalige Pfarrhaus ist seit 15 Jahren ein Pfarrsaal integriert. Dieser bietet Platz für kleinere Feierlichkeiten bis zu 70 Personen.

Der erste Hausherr im Pfarrhaus an der Hauptstraße war damalige Vikar Josef Schmid, der am 30. September 1936 als erster Parrkurat (Hilfspriester mit eigenem Seelsorgebereich) nach Dörlinbach kam. Zu Pfarrer Josef Schmid (1900 bis 1975) und der Geschichte der Kirchengemeinde siehe unter Blog-Beitrag „Gotteshaus ab 1132“ vom 12 März 2021 sowie auch unter Blog-Beitrag „Die Bedeutung von Dorfpfarrern“ vom 19. Juli 2021.

Das „Dankeschön“-Zertifikat für das geplante „Projekt 2000“, das jedoch so nicht umgesetzt werden konnte. Das Pfarrzentrum konnte erst 2006 fertiggestellt werden.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Das Modell des neuen Pfarrzentrums als Modell aus dem Jahre 1998. Der Modellentwurf wurde so aber nicht umgesetzt.
Als Hausherren folgten 1955 Pfarrer Franz Wölfle (1905 bis 1987) und 1980 Pfarrer Anton Doll. Der nächste Hausherr Pfarrer Gerhard Nipp hatte sein Domizil bereits in Schweighausen, es wurde ab dem 1. Februar 1988 ruhiger im Dörlinbacher Pfarrhaus. In die leerstehende Pfarrerwohnung zog letztlich die Familie Czernetzky ein. Als Wohnraum für Geistliche war das Dörlinbacher Pfarrhaus nun passe. Denn auch die nachfolgenden Ortsgeistlichen – die Patres von der Missions-Kongregation vom Heiligsten Sakrament – hatten ihr Domizil im Nachbarort Schuttertal. Mit Blick auf die Jahrtausendwende rückten größere bauliche Veränderungen auf das Dörlinbacher Pfarr- und Wohnhaus zu. In den Fokus rückte zunächst das „Projekt 2000“ – ein Pfarrzentrum sollte an das bestehende Pfarrhaus angebaut werden. Mit einem Saal dessen Fassungsvermögen mindestens 100 Personen umfassen sollte. Für das geplante Pfarrzentrum wurde auch ein Modell gefertigt und es gingen im September 1998 auch schon erste Zertifikate für Bausteine in Umlauf.
Es kam alles ganz anders
Doch schließlich sollte alles ganz anders kommen. Ein neuer Pfarrgemeinderat verwarf die Pläne des alten Pfarrgemeinderats. Statt des anvisierten Anbaus wurde vom neuen Gremium ein wesentlich kleinerer Pfarrsaal favorisiert, der in das bestehende Pfarrhaus integriert werden sollte. Und so kam es dann auch. Im Januar 2003 wurde mit ersten Umbaumaßnahmen begonnen. Zunächst wurde eine Brücke von der Schulstraße zur oberen Wohnung errichtet. Dies war nötig, da Familie Czernetzky vom ersten Stock in den oberen umzog. Somit war gewährleistet, dass sie auch künftig einen eigenen Hauseingang hatten. Das ebenfalls im ersten Stock befindliche Pfarrbüro wurde in den Keller verlegt, wo sich früher einmal eine Pfarrbibliothek nebst einem kleinen Saal befand. Der Raum wurde wieder unterteilt. Im hinteren Teil wurde das Pfarrbüro eingerichtet, den vorderen Raum konnte fortan die Pfarrjugend nutzen. Im ersten Stockwerk begannen erst im Frühjahr 2006 die notwendigen Abrissarbeiten, da sich die Planungsphase hinzog. Sämtliche Innenwände als auch Decke und Boden mussten herausgerissen werden. Mit Pfeiler musste das obere Stockwerk während diesen Arbeiten gesichert werden. Vereine und Gruppierungen boten ihre Unterstützung an. Und das war auch gut so, denn das neu zu gestaltende Pfarrzentrum sollte zu einer Heimat für Jung und Alt werden. „Es wird unser Zusammenhalt stärken und unsere Pfarrgemeinde attraktiver machen“, so Pater Tomy Thomas Anikattuvayalil damals zu der Umgestaltung des Pfarrhauses und Einrichtung eines Pfarrsaals im ersten Stockwerk. Pater Tomy verließ übrigens im September 2006 die Kirchengemeinde. Durch die freiwilligen Helfer und Helferinnen haben sich die Kosten um rund 50.000 Euro verringert. Dadurch waren Gelder frei geworden, um die Außenanlage inklusive einem barrierefreien Zugang zu gestalten. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf rund 230.000 Euro.
Großer Pfarrsaal bildet das Kernstück
Seit 2007 erscheint nun das ehemalige Pfarrhaus in neuem Glanz. Es ist quasi zu einem Pfarrzentrum geworden. Im oberen Stockwerk wohnt weiterhin Familie Czernetzky, im unteren Stockwerk bildet ein rund 55 Quadratmeter großer Pfarrsaal das Kernstück. Bis zu 70 Sitzplätze umfasst die neue Versammlungsstätte. Weiter gibt es eine Küche mir Durchreiche und die sanitären Anlagen wurden nicht nur erneuert, sondern auch behindertengerecht gestaltet. Im Erdgeschoss befinden sich Pfarrbüro sowie ein weiterer Raum, der von kirchlichen Gruppierungen genutzt werden kann.

Veröffentlicht am 26. April 2022 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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