Die Bedeutung von Dorfpfarrern
Gehörten zu den Säulen des dörflichen Lebens
Früher wandten sich Leute die Probleme hatten in der Regel an den Bürgermeister, den Lehrer oder den Pfarrer. Zusammen mit dem Arzt (einen praktizierenden Arzt hatten wir nie im Ort) wurden besagte Herren als die wohl wichtigsten Säulen des gesellschaftlichen Lebens auf dem Dorf angesehen. Seit vielen Jahrzehnten sind besagte Ämter nicht mehr ausschließlich von Männern besetzt, wenn man einmal davon absieht, dass dies auf die Pfarrers natürlich nicht zutrifft. Denn die prägende Kirchengemeinde ist nach wie vor römisch-katholisch.
Pfarrer Franz Wölfle
Pfarrer Franz Wölfle (1905 bis 1987) konnte in seiner Dörlinbacher Zeit sein Silbernes Priesterjubiläum als auch das 40-jährige Dienstjubiläum feiern. Letzteres im Jahre 1971. Wie schon beim 25-Jährigen im Jahre 1956 wurde der Pfarrer auch bei seinem 40-jährigen Dienstjubiläum von der Dorfprominenz vom Pfarrhaus abgeholt und zur Kirche begleitet. Mit dabei war natürlich auch die örtliche Musikkapelle. Das Gotteshaus war festlich geschmückt und hinterher ging es ins Wirtshaus, um mit dem Pfarrer weiterzufeiern. Einige Dörlinbacherinnen und Dörlinbacher feierten mit Wölfle sogar zehn Jahre später auch dessen Goldenes Priesterjubiläum. Diese Feier fand jedoch an Wölfles Ruhesitz in Oberkirch-Ödsbach statt. Neben den Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen und der politischen Gemeinde waren damals auch der Dörlinbacher Kirchenchor sowie die Musik- und Trachtenkapelle Dörlinbach bei den Feierlichkeiten in Achern-Ödsbach mit dabei. Weitere Infos zu Wölfle gibt es auch unter Blog-Beitrag „Pfarrer Franz Wölfle“ vom 5. April 2021.
Pfarrer Josef Schmid
Großer Beliebtheit erfreute sich auch Wölfles Vorgänger in Dörlinbach. Pfarrer Josef Schmid (1900 bis 1975), der im Jahre 1936 als erster Pfarrkurat (Hilfspriester mit eigenem Seelsorgebezirk) nach Dörlinbach kam. Pfarrer Schmid war überaus beliebt und förderte vor allem eine von ihm aufgebaute Schönstattbewegung im Ort. Als er im Jahre 1955 den Ort verließ, fanden sich zum Abschied neben der üblichen Dorfprominenz auch zahlreiche Leute am Pfarrhaus ein. Seine Beliebtheit unter den Dörlinbacher Bürgerinnen und Bürger zeigte sich auch 20 Jahre später bei seiner Beerdigung in Welschensteinach. Neben den Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäten waren unter anderem auch Vertreterinnen und Vertreter der politischen Gemeinde inklusive Alt-Bürgermeister Josef Billharz (1911 bis 2004) vor Ort, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Zugleich wurde ein Kranz an seinem Grab niedergelegt. Weitere Infos zu den Ortspfarrern gibt es auch unter Blog-Beitrag „Gotteshaus ab 1132“ vom 12 März 2021.
Pfarrer Ewald Billharz
Pfarrer Leo Schüssele
Auch Pfarrer Leo Schüssel (1885 bis 1947) gehört nicht zu unseren Dorfpfarrern. Aber wie Billharz kommt er aus Dörlinbach. Zu seiner Heimatprimiz im Juli 1908 legten sich die Dörlinbacherinnen und Dörlinbacher ebenfalls mächtig ins Zeug. Die kirchlichen Feierlichkeiten fanden allerdings in Schweighausen statt, deren Kirchengemeinde damals Dörlinbachs Katholikinnen und Katholiken angehörten. Mehr Infos dazu gibt es im Blog-Beitrag „Pfarrer Leo Schüssele“ vom 13. März 2021.
Veröffentlicht am 19. Juli 2021 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
Das könnte Dir auch gefallen:
Gotteshaus ab 1132
Ein Gotteshaus gab es in Dörlinbach schon seit 1132, aber bis zum ersten eigenen Pfarrer sollten noch viele Jahrhunderte ins Land gehen. Zunächst war Dörlinbach eine Filiale von der Pfarrei...
Die Gedächtniskapelle
Erbaut wurde die Gedächtniskapelle auf dem Kappelberg in Dörlinbach von den Brüdern Hermann (Jahrgang 1905) und Matthias Faißt (Jahrgang 1908) als Dank an die Muttergottes, dass sie glücklich aus...
0 Kommentare