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Die Wiedergeburt des Bremmedatschers

Lesedauer: 3 Minuten

Eine Rückkehr nach langen Jahren

Seit Januar 2024 „lebt“ die närrische Einzelfigur des „Bremmedatschers“ wieder auf und begeistert die Bremsdorfer Närrinnen und Narren sowie zahlreiche Fasnachtsfreunde. Dieser farbenfrohe Charakter, der 1999 ins Leben gerufen wurde, hat nun ein Comeback gefeiert, das die Herzen nicht nur der Zunft begeistert. Der alte „Bremmedatscher“ trat erstmals beim 15. Narrentreffen der Freundschaftsvereinigung „Berg un Tal“ in Dörlinbach auf.
Schmutziger 2008: Der alte „Bremmedatscher“ unterwegs auf Dörlinbachs Straßen. Von 1999 bis 2013 trieb er sein Unwesen im Dorf.
Mit seiner imposanten Klatsche – dem Datscher – war der er bekannt dafür, die „Bremme“ hin- und her zu scheuchen und die Straßen mit seinem unverwechselbaren Auftritt zu füllen. Doch die Freude über diese neue Attraktion sollte nicht von Dauer sein: Am Fasnachtsfreitag 2015 kam es zum unerwarteten Ende der Ära des „Bremmedatschers“. Wolfgang Schätzle (Jahrgang 1956), der die Figur 16 Jahre lang verkörperte, ließ beim Nachtumzug in Schuttern seine letzte Klatsche ein allerletztes Mal durch die Luft wirbeln.
Der neue „Bremmedatscher“ präsentiert sich erstmals im Nachbarort Schweighausen. Verkörpert wird er von André Völker.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Der erste Umzug für den neuen „Bremmedatscher“ fand ebenfalls in Schweighausen statt. André Völker mischt gerade die Schluchwaldhexen auf.
Mangels einer geeigneten Nachfolge verschwand die Figur aus der Bremsdorfer Narrenzunft und damit auch aus dem bunten Treiben der „Derlebacher Fasent“. Es dauerte keine 100 Jahre wie bei Dornröschen, aber eine lange Durststrecke von knapp zehn Jahren verging, bis schließlich die Wiedergeburt des „Bremmedatschers“ in Sicht war. Der neue Träger, André Völker, präsentierte sich Anfang Januar 2024 beim Treffen der Freundschaftsvereinigung „Berg un Tal“ in Schweighausen erstmals der Öffentlichkeit. Am Erscheinungsbild des „Bremmedatscher 2.0“ hat sich „kaum“ was verändert, wenn man einmal von Figur und Größe absieht. Völker trägt die Ur-Maske, die einst von Oberkircher Bildhauermeister und Maskenschnitzer Wolfgang Ducksch eigens für Schätzle gefertigt wurde, und natürlich hat er auch den Ur-Datscher mit dabei. Jener riesige „Datscher“ wurde einst von Franz Alois Eble (Jahrgang 1959) und Rainer Simon Stölcker (Jahrgang 1964) geschaffen.
Eine frische Note: Der runderneuerte Datscher

Für besagten Datscher gab es jedoch ein bedeutendes Update. Der Datscher wurde von Lisa Wacker, der Chefin der „Bremme“, persönlich runderneuert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Es handelt sich – wenn man so will – um eine Fusion aus Tradition und frischem Wind, die den „Bremmedatscher“ nicht nur lebendig hält, sondern ihm nun auch eine moderne Note verleiht. Mit dieser kurzweiligen Einführung in die Geschichte des „Bremmedatschers“ wird deutlich, dass auch die Narrenzeit durch solche Figuren geprägt ist. Wer mehr darüber wissen möchte, sollte auch mal einen Blick in den Blog-Beitrag „Der Bremmedatscher“ vom 26. Mai 2021 werfen.

Neue Abenteuer und Streiche mit dem Bremmedatscher
Die Rückkehr des Bremmedatschers sorgt sicherlich bald wieder für aufregende Momente, die die Fasnacht in unserem „Bremsdorf“ weiterhin lebendig halten. Wir dürfen gespannt sein, welche neuen Abenteuer und Streiche der „Bremmedatscher 2.0“ in der kommenden Fasenttsaison 2025 erleben wird. Nicht nur die „Bremme“, auch die der Narrenzunft angehörenden „Schluchwaldhexe“ dürften wohl hin und wieder den „Datscher“ zu spüren bekommen.

Veröffentlicht am 31. Januar 2024 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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