Freiwillige Feuerwehr Abteilung Dörlinbach
Eine Löschmannschaft bestand bereits 1911
Den 112. Blog-Beitrag widmen wir unserer Feuerwehr. Der erste Beleg für das Wort „Feuerwehr“ datiert übrigens aus dem Jahr 1847. Damals tauchte der Begriff am 19. November in der Karlsruhe Zeitung auf und bereits im Jahr darauf wurde dieser im Badischen Bürgergesetzbuch amtlich. Zuvor sprach man im Feuerlöschwesen unter anderem von Rettungsgesellschaften und Löschgruppen oder Löschmannschaften.
Doch die Neugründung zog sich hin, woran diesmal nicht das Geld, sondern der mittlerweile tobende Weltkrieg schuld war. Denn während den Kriegsjahren wurden die jüngeren Wehrmänner zum Militär eingezogen, so dass nur elf Männer (alle über 53 Jahre alt) im Ort verblieben. Nach Kriegsende ging es dann aber relativ schnell. Am 1. Januar 1946 wurde schließlich die heutige Wehr, die mittlerweile eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Schuttertal ist, als Freiwillige Feuerwehr Dörlinbach gegründet. 14 Mann waren es am Gründungstag, erster Kommandant wurde Andreas Reith (1909 bis 1991) von der Brandhalde, der sage und schreibe erst im Jahre 1973 von Wilhelm Göppert (1935 bis 2017) aus Höfen abgelöst wurde (siehe auch Blog-Beitrag „Der Waldhüter“ vom 7. April 2021). Gleich in die ersten Jahre seiner langen Dienstzeit als Kommandant – vier Jahre nach Gründung der Feuerwehr – fiel am 22. Januar 1950 ein Großbrand am Unterrain, wobei das Anwesen Karolina Kaspar völlig zerstört wurde. In seiner Amtszeit konnten übrigens im Jahre 1955 die erste Motorpumpe, eine TS 8 (Tragkraftspritze) sowie ein TSA (Tragkraftspritzenanhänger) angeschafft werden. Und kurz bevor er als Kommandant die Wehr verließ, konnte diese 1971 noch ihr 25-jähriges Jubiläum feiern.
Die Gemeindereform brachte weitere Veränderungen in der Dörlinbacher Wehr mit sich. Die eigenständigen Gemeinden Dörlinbach, Schuttertal und Schweighausen hatten sich zum 1. Januar 1974 zur heutigen Gemeinde Schuttertal zusammengeschlossen. Somit war klar, die Feuerwehrsatzung musste für die neugebildete Großgemeinde angepasst werden. Und so kam es im Jahre 1976 zur Gesamtfeuerwehr Schuttertal mit den Abteilungen Dörlinbach, Schuttertal und Schweighausen. Mit den Veränderungen ging es für die Dörlinbacher Floriansjünger Schlag auf Schlag weiter. Denn 1977 wurde das Gerätehaus bei der Alten Schule angebaut und wiederum ein Jahr später erhielt die Dörlinbacher Abteilung einen LF 8 (Löschfahrzeug). Zudem wurde ein Schlauchanhänger angeschafft, womit die alte TSA außer Dienst gestellt werden konnte. Auch in Göpperts Dienstzeit an der Spitze der Abteilung fiel ein verheerender Großbrand. Ein Kaminschaden löste den Brand aus und vernichtete am 14. Juli 1990 den über 300 Jahre alten Rothweilerhof im Durenbach.
Optimale Unterbringung
Neues Einsatzfahrzeug
Im Jahre 2011 konnte ein neues Einsatzfahrzeug als Ersatz für den damals über 30 Jahre alten LF 8, der nach Ungarn weitergegeben wurde, angeschafft werden. Ein STLF 10/6 (Staffel-Löschfahrzeug), für das aufgrund einer Sammelbestellung mehrerer Feuerwehren (Schuttertal, Lahr und Willstätt) günstige Konditionen ausgehandelt werden konnten. Das neue Einsatzfahrzeug mit hohem technischen Standard kam so auf gerade einmal 150.000 Euro. Im August 2011 wurde das STLF 10/6 im Rahmen der Jahresübung der Schuttertäler Gesamtwehr in Dörlinbach offiziell in den Dienst gestellt. Bauliche Veränderungen in der Alten Schule zugunsten der Feuerwehr standen dann 2017 wieder an. Die ehemalige Gemeinschaftsgefrieranlage wurde zum Umkleideraum für die Feuerwehrleute umgebaut. Die Baumaßnahme konnte 2019 abgeschlossen werden. Im gleichen Jahr wechselte auch die Abteilungsführung. Zehnles Amt, der bis heute noch als Kommandant der Gesamtwehr aktiv ist, übernahm bei der Abteilung fortan Christian Wangler. Ein Jahr voller Veränderungen. 2019 musste aus sicherheitstechnischen Gründen auch der knapp 30 Jahre alte MTW (Mannschaftstransportwagen) ausgemustert werden. Im Jahre 2020 konnte jedoch als Ersatz für den alten MTW, ein Ford, ein neuer gebrauchter MTW angeschafft werden.
Zu den Einsätzen sei noch erwähnt, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Dörlinbacher Wehr nicht nur so manchen Großbrand bekämpfen musste, sondern auch mehrfach bei größeren Überflutungen, verursacht durch die durch den Ort fließende Schutter, extrem gefordert war. Vor allem bei den Hochwassereinsätzen in den Jahren 1970, 1980, 1982, 1987, 2008 und zuletzt an gleich zwei aufeinander folgenden Tagen im Sommer 2021 (siehe hierzu auch Blog-Beitrag „Wenn die Schutter überschwappt“ vom 20. Juli 2021).
Integriert in der Dorfgemeinschaft
Die Feuerwehrabteilung Dörlinbach brachte sich neben ihren dienstlichen Verpflichtungen auch immer wieder in das örtliche Vereinsleben sowie in die Dorfgemeinschaft ein. Über viele Jahrzehnte hinweg durch ihre traditionellen Theateraufführungen am Dreikönigstag im Gasthaus „Zum Engel“ und später für kurze Zeit in der Turn- und Festhalle (siehe dazu Blog-Beitrag „Über 100-jährige Theater-Tradition“ vom 10. Juli 2021) und bis zu Beginn der Corona-Zeit mit ihrem Dorfhock und Bauernmarkt am letzten August-Wochenende bei der Alten Schule (siehe hierzu auch Blog-Beitrag „Dorfhock und Bauernmarkt“ vom 3. September 2021).
Veröffentlicht am 12. Februar 2022 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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