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Vom Zauber des Nikolaus

Lesedauer: 4 Minuten

Zunächst hatte das Christkindle Vorrang im Ort

In alten Aufzeichnungen ist nachzulesen, dass früher vom Nikolaus kaum die Rede war im Ort. Beim Mundartdichter und -erzähler Wilhelm Fischer (1912 bis 1981) ist beispielsweise nachzulesen, dass früher vielmehr das „Christkindle“ und der „Ruppelz“ zu den Kindern kam. Das Christkindle hatte sogar eine Rute mit dabei und der Ruppelz kam mit Sack und Kette.

Er steht nicht nur an Weihnachten, sondern auch schon in der Vorweihnachtszeit, im Advent im Blickpunkt. Und er lässt oft nicht nur Kinderaugen leuchten. Ende November sind die ersten Weihnachtsbäume unter freiem Himmel präsent und nach und nach werden es immer mehr. Aber nicht nur beleuchtete Tannenbäume künden die bevorstehende Weihnachtszeit an.
Natürlich kam die Rute hin und wieder zum Einsatz und manch einer wurde in den Sack gesteckt oder an die Kette gefesselt. Die Zeiten ändern sich und auch hier im Ort wurden die Rollen neu verteilt. Der Nikolaus wurde immer populärer. Anfangs hatte er Knecht Ruprecht als Begleiter dabei. Und zum Weihnachtsfest kam meistens nur noch das Christkindle – alleine.
Er steht nicht nur an Weihnachten, sondern auch schon in der Vorweihnachtszeit, im Advent im Blickpunkt. Und er lässt oft nicht nur Kinderaugen leuchten. Ende November sind die ersten Weihnachtsbäume unter freiem Himmel präsent und nach und nach werden es immer mehr. Aber nicht nur beleuchtete Tannenbäume künden die bevorstehende Weihnachtszeit an.
Außenwandgemälde in der Brandhalde (Anwesen Kaspar). Hans Buschs Erstlingswerk an Dörlinbachs Hauswänden, das er im August 1975 fertigstellte.
Er steht nicht nur an Weihnachten, sondern auch schon in der Vorweihnachtszeit, im Advent im Blickpunkt. Und er lässt oft nicht nur Kinderaugen leuchten. Ende November sind die ersten Weihnachtsbäume unter freiem Himmel präsent und nach und nach werden es immer mehr. Aber nicht nur beleuchtete Tannenbäume künden die bevorstehende Weihnachtszeit an.
Im Jahre 1975 wurde die Katholische Junge Gemeinde (KJG) gegründet. Die kirchliche Jugendgruppe nahm sich gleich in den ersten Jahren dem Nikolaus an. Und somit lag am Nikolaustag ein neuer Zauber über dem Ort. Denn die jungen Leute sorgten dafür das Bischof Nikolaus nahezu den ganzen Tag präsent war. Dieser hatte statt Knecht Rupprecht zahlreiche Helfer im Schlepptau, denn es glatt ja Säcke mit kleinen Aufmerksamkeiten zu schleppen. Die Kinder wurden in den Häusern aufgesucht und abends stattete Nikolaus mit seinen Helfern auch in den Wirtshäusern seinen Besuch ab. Und nur dort – vor allem am Stammtisch – kam die Rute noch gelegentlich zum Einsatz. Die kleinen Aufmerksamkeiten die im Ort verteilt wurden, hatten übrigens die KJG-ler zuvor bei Geschäftsleuten gesammelt. Mitte der 1980er-Jahre schlief jedoch die Aktion zum Nikolaustag wieder ein. Der Zauber um den Heiligen Nikolaus war im öffentlichen Leben der Gemeinde erst einmal erloschen. Na ja – fast. Bei den Advents- und Weihnachtsfeiern der Vereine sowie bei den Missionsbasaren war Nikolaus immer wieder präsent.
Erlös für soziale Zwecke
Im neuen Jahrtausend rückte Nikolaus im Ort wieder so richtig ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Die Idee eines Nikolauszaubers wurde geboren. Diese entstand 2004 im Umfeld der Gewerbeausstellung der Firmen. Die Interessengemeinschaft Handel, Gewerbe und Handwerk (HGH) wollte eine neue Veranstaltung im Ort schaffen. Und so kam es zum ersten Nikolauszauber auf dem Parkplatz zwischen dem Post- und Lebensmittelgeschäft und der Alten Schule. Als Tag wurde der Montag nach dem 6. Dezember (Nikolaustag) auserkoren. Dem blieb man in der Folge treu. Und mit den Erlösen wurden fortan immer soziale Projekte unterstützt. Zu den Empfängern gehörten unter anderem der Kindergarten, die Grundschule, aber auch der Verein „Lebenshilfe im Kinzig- und Elztal“ sowie das „Haus des Lebens“ in Offenburg gehörten beispielsweise dazu. Wichtig war den Machern dabei immer, dass ein Teil des Erlöses im Ort bleibt. Und dieser Kreis von Machern hatte sich zwischenzeitlich geändert, denn die Gewerbetreibenden gingen mit dem Touristikverein (ehemals Verkehrsverein Dörlinbach) zusammen. Es entstand ein neuer Verein, der sich Gewerbe- und Touristikverein (GUT) Schuttertal nannte und fortan die ganze Gemeinde abdeckte. Die Organisation des Nikolauszaubers lag aber weiterhin in Händen der Dörlinbacher Geschäftsleute. Beim Nikolauszauber durfte natürlich nie der Zauber des weiß-bärtigen Mannes fehlen. Und dessen Rolle hatte sich erneut gewandelt. Um ja keine Verwechslung mit dem Weihnachtsmann aufkommen zu lassen, trug der Heilige Nikolaus stets Mitra mit weißem Gewand und Bischofsstab. Und heutzutage fast schon eine Selbstverständlichkeit: Nikolaus verzichtete bei all seinen Auftritten auch auf Knecht Ruprecht als Begleiter.

Veröffentlicht am 1. Dezember 2021 / red

Visuelle Impressionen zur Geschichte:

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