Katholische Junge Gemeinde Dörlinbach
Höhen und Tiefen – Auflösen und Wiederbeleben
Eine Art „Geisterstunde“ legt den Grundstein für die Katholische Junge Gemeinde (KJG) Dörlinbach. Es war im Sommer 1975 als sich sechs Jugendliche aus unserem Ort mit Vertretern des Dekanats Lahr zu einer Gesprächsrunde im „Engel“-Café trafen. Neben dem Sohn des Hauses, Martin Grimm (Jahrgang 1958), waren dies Günter Steuert (Jahrgang 1949), Wolfgang Schätzle (Jahrgang 1956), Lothar Alexander Hupfer (Jahrgang 1958), Elisabeth Wangler (Jahrgang 1958) und Regina Faißt (Jahrgang 1958).
Der Grundstein für die Gründung einer katholischen Jugendgruppe war gelegt und eine erste Aufgabe war auch schon gefunden. Die Gruppe vergrößerte sich in den nachfolgenden Tagen rasch und plante voller Eifer einen Kindertag anlässlich der 750-Jahr-Feier Dörlinbachs im August des gleichen Jahres. An diesem Kindertag wurde natürlich ordentlich die Werbetrommel gerührt und am 2. Oktober 1975 kam es dann schließlich unter Leitung von Günter Steuert zu einem öffentlichen Informationsabend in der Alten Schule, wozu rund 40 Jugendliche gekommen waren. In der Folgezeit wurden regelmäßige Gruppenabende im alten Schulgebäude abgehalten. Die Gruppe schwankte zwischen 30 bis 40 Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren und nannte sich von Beginn an „Katholische Junge Gemeinde Dörlinbach“. Von Anfang an engagierten sich die Jungen und Mädchen samt ihren Betreuerinnen und Betreuer auch am kulturellen Leben im Ort. Und so kam es im Dezember 1975 zu einer ersten Theateraufführung (siehe dazu auch unter Blog „Über 100-jährige Theater-Tradition“ vom 10. Juli 2021) und Ende Januar 1976 zu einer ersten Fasnachtsveranstaltung. Die Palette der Angebote wurde in den darauffolgenden Jahren im umfangreicher: Es gab weitere Theateraufführungen und närrische Veranstaltungen, hinzu kamen Heimatabende, Tanzabende, Filmvorführungen, Disco-Partys, Hilfsaktionen für verfolgte Christen im Osten sowie eine Patenschaft für ein Flüchtlingskind. Die Jugendlichen unterstützten fortan auch den örtlichen Missionsbasar, organisierten Kindertage, Jugendkreuzwege und gestalteten Kinder-, Jugend- und Famliengottesdienst mit.
Im Oktober 1977 meldete sich die Gruppe beim BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) in Freiburg an. Damit einher ging die allerersten Wahlen zu einer Pfarrjugendleitung. Und gleich bei der ersten Wahl wurde entgegen den bisherigen Gepflogenheiten im Badischen Jugendrotkreuz die Spitze mit beiden Geschlechtern besetzt. Zum Pfarrjugendleiter wurde Wolfgang Schätzle gewählt, Elisabeth Wangler wurde Pfarrjugendleiterin. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Pfarrgemeinschaft bereits 61 Mitglieder. Auch sportlich betätigte sich die KJG mittlerweile und erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Den allerersten Pokal errangen die Mädels. Unter Leitung von Wolfgang Schätzle gründete die KJG eine Mädchenfußballmannschaft, die gleich auf großes Interesse stieß, da es zum damaligen Zeitpunkt für das weibliche Geschlecht noch kein Fußballangebot im örtlichen Sportverein gab. Das Team wurde bereits im ersten Anlauf beim Fußballturnier 1977 in Seelbach Dekanats-Fußballmeister. Der Damenfußball war lange ein Steckenpferd der Dörlinbacher KJG. Hin und wieder spielten die Mädels und jungen Frauen auch gegen größere Teams und waren stolz, dass sie gegen den SC Freiburg beispielsweise „nur“ mit 0:2 Toren im Rahmen eines Turniers verloren (siehe dazu auch unter Blog-Beitrag „Frauenfußball in Dörlinbach“ vom 20. August 2021). Und die Jungs aus der KJG? Die widmeten sich einem wesentlichen kleineren Ball. Unter anderem wurden sie bei den Tischtennisturnieren 1978 und 1979 in Schuttertal jeweils Dekanats-Vizemeister. Gleiches gelang aber auch den Mädchen beim Tischtennisturnier im Jahre 1979. Auch gewandert wurde viel. Mehrfach stellten die KJG-ler die größten Wandergruppen bei Volkssportveranstaltungen in Sulz sowie im heimischen Dörlinbach. Ende der 1970er Jahre erlebte die kirchliche Jugendarbeit im Ort förmlich einen Boom. Die Gruppenarbeit wurde immer intensiver. Dank der Unterstützung der Pfarrgemeinde St. Johannes Dörlinbach sowie der Gemeinde Schuttertal konnten die KJG-ler am 1. März 1979 endlich auch einen eigenen Gruppenraum in der Grundschule beziehen und der Öffentlichkeit vorstellen. Im gleichen Jahr wurde zum zweiten Mal gewählt. Wolfgang Schätzle wurde im Oktober einmütig als Pfarrjugendleiter bestätigt, zur neuen Pfarrjugendleiterin wurde Ulrike „Uly“ Wehrle (Jahrgang 1963) gewählt. Die Mitgliederversammlung beschloss zudem, die künftige Pfarrjugendleitung auf sechs Mitglieder zu erweitern.
Mitglieder-Boom zu Beginn der 1980er-Jahre
Fünf Jahre im Dornröschenschlaf
Tag des sozialen Engagements
Veröffentlicht am 27. Dezember 2022 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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