Miniaturgolf in Dörlinbach
2011 in eine Pit-Pat-Anlage umgewandelt
Vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren war Miniaturgolf das Freizeiterlebnis schlechthin in Dörlinbach. Der damalige Verkehrsverein – den es heute nicht mehr gibt – hatte dies möglich gemacht. Die vom Verein im Jahre 1966 geschaffene Kuranlage unterhalb der Neuen Schule sollte nämlich eine Aufwertung bekommen.
Es gibt aber mittlerweile tatsächlich 18 Bahnen, auf denen jedoch nicht das klassische Minigolf gespielt wird. Im Jahre 2011 wurde aus der in die Jahre gekommen Miniaturgolfanlage nämlich eine Pit-Pat-Anlage. Wenn man so will: Minigolf im Kleinformat und statt einem Schläger wird eine Art Queue (Kö) benutzt. Pit-Pat ist nämlich ein Mix aus Minigolf und Billard. Da es nicht allzu viele Pit-Pat-Anlagen in der Region gibt, gewann die Dörlinbacher Anlage schnell wieder an Attraktion. Auch im Kioskbereich wurde umgestaltet und das Essensangebot ausgeweitet, so dass sich über die Sommermonate quasi jeden Abend Gäste einfanden. Mit einem Pächterwechsel im Jahre 2015 zogen auf der Anlage nicht nur Kleinhasen zum Streicheln, sondern auch für die Region nicht alltägliche Beuteltiere ein (Näheres hierzu im Blog-Beitrag „Sechs Jahre Kängurus im Ort“ vom 24. April 2021). Die Hopser waren beliebt bei Jung und Alt. Vor allem als sie mit der Zeit recht zahm wurden und das eine oder andere Känguru auch Streicheleinheiten durch die Besucher zuließ. Doch die Streicheleinheiten waren bald verflogen, da im Jahre 2020 wegen Corona die Anlage geschlossen blieb. Der Kiosk war zu, der Pächter kündigte und dessen Kängurus fanden ein neues Domizil in Obersimonswald.
Die Federführung für die gesamte Anlage liegt übrigens seit einigen Jahren alleine bei der Gemeinde Schuttertal, zumal es sowohl den Verkehrsverein als auch dessen Nachfolgevereine (siehe dazu auch unter Blog-Beitrag „Verkehrsverein Dörlinbach“ vom 20. Mai 2021) nicht mehr gibt. Inzwischen ist auf der Pit-Pat-Anlage wieder Leben eingekehrt. Die Gemeinde wurde im Jahre 2021 fündig. Nachdem die gesamte Anlage vom Bauhof der Gemeinde als auch vom neuen Pächter selbst wieder auf Vordermann gebracht wurde, kann seit August 2021 wieder der Freizeitsport Pit-Pat in Dörlinbach betrieben werden. Die erste Saison unter neuem Pächter, die wegen Renovierungsarbeiten und Wechsel kürzer als sonst üblich ausfiel, zeigte jedenfalls, dass das Pit-Pat-Spiel und vor allem der Kiosk-Betrieb nach wie vor in der Gemeinde angenommen werden. Eines ist allerdings neu: es gibt nun einen Ruhetag. Am ersten Tag in der Woche bleibt die Anlage zu.
Prägende Pächter
Noch ein Wort auf die Pächterinnen und Pächter: Den Anfang machte Joseph Rothweiler (1902 bis 1982), der vielen im Ort auch noch als „Dorffotograf“ bekannt ist. Am prägendsten in den Reihen der Pächter war sicherlich das Ehepaar Elsa (1929 bis 2019) und Joseph Fischer (1931 bis 2019), die über viele Jahre hinweg die Anlage betrieben hatten. Sie wohnten sozusagen „um die Ecke“, waren somit fast immer präsent. Siehe dazu auch Blog-Beitrag „Die gute Seele vom Minigolf“ vom 13. Juli 2021. Selbst wenn die Anlage offiziell geschlossen hatte, hieß das nicht unbedingt, dass man auf sein Eis oder auf ein Minigolfspiel verzichten musste. Da wurde einfach mal an der Haustüre der Fischers geklingelt, in der Hoffnung dass man auch außerhalb der Zeiten etwas bekam. Und die in diesem Blog-Beitrag bereits erwähnten „Topspieler“ genossen bei den Fischers sowieso Sonderrechte. Unter den Pächtern wird sicherlich auch Pascal Schätzle (Jahrgang 1988) in Erinnerung bleiben, der mit seiner Ehefrau Saskia nicht nur das Essensangebot ausweitete, sondern auch für außergewöhnliche „Zaungäste“ beim Pit-Pat-Spiel sorgte. In einem direkt an die Spielanlage angrenzendem Gehege hatte er nämlich Kängurus untergebracht. Aktuell wird die Pit-Pat-Anlage von Musa und Gülsen Celik betrieben.
Veröffentlicht am 14. Dezember 2021 / red
Visuelle Impressionen zur Geschichte:
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